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Wildblumen 35 - Die Wilde Malve (Malva sylvestris), ...

Wildblumen 35 - Die Wilde Malve (Malva sylvestris), ...

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Wildblumen 35 - Die Wilde Malve (Malva sylvestris), ...

... auch Große Käsepappel genannt, gehört zur Familie der Malvengewächse. Ihr deutscher Trivialname hat nichts mit dem Baum zu tun, sondern bezieht sich auf die käselaibförmigen, schleimhaltigen Früchte, aus welchen früher Kinderbrei, der sogenannte Papp, zubereitet wurde.
Die große Popularität und die vielseitige Nutzung der Pflanze spiegelt sich in ihren zahlreichen weiteren Volksnamen wieder, so z.B. Käslikraut, Hasenpappel, Hanfpappel, Johannispappel, Katzenkäse, Pissblume, Ross-Malve oder auch Mohrenmalve.

Ursprünglich stammt die Wilde Malve aus Asien und Südeuropa, heute ist sie in ganz Süd- und Mitteleuropa weit verbreitet und häufig zu finden. Mitunter wird sie als Zierpflanze in Gärten verwendet.

In der Pflanzenheilkunde werden Extrakte aus den Blättern der Wilden Malve gegen Entzündungen des Mund- und Rachenraums sowie des Magen-Darm-Bereichs eingesetzt. Auch bei mit Erkältungen und trockenem Reizhusten finden sie Anwendung.

Aus den Blüten wird schon seit langem ein natürlicher, gelber Farbstoff gewonnen, während aus der gesamten Pflanze und den Samen auch cremefarbene und grüne Farbstoffe extrahiert und u.a. in der Lebensmittelindustrie zum Färben diverser Produkte genutzt werden.

Die Blätter können roh oder gegart gegessen werden, sie sind von angenehmem, milden Geschmack. In Suppen wirken sie als Verdickungsmittel. Die jungen Blätter werden auch Salaten beigefügt, die unreifen Samen verwendet man roh zum knabbern - sie schmecken nussig, aber den meisten Leuten ist es zu mühsam, sie zu sammeln. Die Blüten der Wilden Malve können roh Salaten als Dekoration hinzugefügt werden. Durch ihren milden Geschmack und die ansprechende Textur ergeben sie eine angenehme und schöne Ergänzung in der Salatschüssel.

Auch in Aberglaube und Brauchtum spielt die Pflanze eine Rolle. Wollte man früher die Fruchtbarkeit einer Frau testen, so wurde empfohlen, deren Urin über die Pflanze zu gießen. Wenn nach drei Tagen keine Anzeichen für Verdorrung erkennbar waren, sollte mit Kindersegen gerechnet werden.
Verbreitet war auch der Glaube, dass man nach überreichlichem Genuss der Früchte Läuse bekommen würde.
In einigen Gegenden werden zu Mariä Himmelfahrt am 15. August heilende, schöne und gut duftende Kräuter für sog. "Kräuterbuschen" gesammelt. Neben der wilden Malve besteht ein Kräuterbuschen z. B. aus Dost, Teufelsabbiss, Feldstiefmütterchen, Gänsefingerkraut, Ringelblume, Silberdistel, Odermennig, Kamille, Pfefferminze, Schafgarbe oder auch Königskerze. Diese Sträuße werden bei der Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt gesegnet, nach der Segnung getrocknet und im Wohnzimmer aufgestellt. Sie sollen die Bewohner des Hauses vor Blitzschlag, Krankheit und anderem Ungemach beschützen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_Malve

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