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Winter vor 24 Jahren im Bw Saalfeld

Winter vor 24 Jahren im Bw Saalfeld

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Winter vor 24 Jahren im Bw Saalfeld


Heute mal zum Freitag den 13. eine Gegenüberstellung des Winters 1985 aus gegebenen Anlaß.
Weil mitunter bereits gejammert wird das er so unverschämt ist (im Februar!) jetzt zurückzukehren um auf der Schiene und Straße Chaos zu verbreiten.
Die zu sehende Aufnahme von 11 Februar 1985 liegt faßt auf dem Tag genau 24 Jahre zurück.

Saalfeld, - normal Winter der keinen aufregt alles strahlt noch eine urige Ruhe aus. Selbst der Drehscheibenwärter leistet sich eine offene Tür bei seiner Bude denn die VEB Elektroheizung (früher noch ein Kohleofen) verbreitet genug Wärme auf Knopfdruck.

Die 41 1225 rollt sachte mit dem gewissen klack, kalck, daß die Anzahl ihrer Achsen verrät, von der Drehscheibe. Zur Ausfahrt ausrollend
um einzuwechseln in dem Bahnhof wo ein Güterzug schon darauf wartet bespannt zu werden in Richtung Camburg.
Ein kalt abgestellter verschneiter Dampfer lugt zwischen Lok und den Drehscheibenwärterhäuschen (klingt wie Maschendrahtzaun) in Gleis 30 hervor. Während eine weitere 41er vor sich hinrauchend, auf neue Taten abwartend, ein Gleis daneben sich noch bequem ausruht. Möchte wetten ihr Personal ist zu Besuch in der Bw Kantine um sich eine wohlverdiente Pause zu gönnen. Aufzuwärmen bei ein oder zwei Tassen Kaffee und einer Bockwurst. Vielleicht auch etwas anderes aus dem Sortiment zwischen leckeren Kuchen bis hin zum reichhaltigen Wurstangebot zu konsumieren. Oder wie sagten die von der Lok, „was vor die Rohrwand werfen“. Zeit ist dabei immer auch für ein Schwätzchen mit den Kollegen.

Vorsorglich zurecht gestellt hinter dem Sandofen in Bereitschaft die Schneeschleuder des Bw Saalfeld wo keine Anzeichen der Vorbereitung auf einen Einsatz hindeuten. Von ganz oben dem Operativstab war bis dahin keine Order dazu per Fernschreiber mit ihren Lochstreifenband eingetroffen.

Als Warmhalter ging es mir verhältnismäßig gut, die Anzahl an Dieselloks denen etwas Leben ein gehaucht werden mußte hielt sich im Rahmen. Auf dem sogenannten Friedhof zitterten nur zwei kleine Loks, eine 106 sowie eine 110 herum deren Absterben ich verhindern mußte. Größere Sorgen und Ärger konnten einen die Loks der BR 110-114 bereiten bei extremen Frost. Da diese Heizkessel besaßen war der Heizwasserbehälter die frostgefährdete Schwachstelle überhaupt. Blutdruck senkend waren da alle Maschinen mit E-Heizung, bei ihnen reichte allein die richtige Einstellung der Fremdbeatmung mit Dampf und Strom aus.

Hinten im Heizprovisorium die lieben Kollegen auf ihren Dampfern unter den riesigen Blechschornsteinen mühten sich redlich ab um alle Betriebsstellen mit der heißen Kostbarkeit Dampf zu versorgen. Kaum zu übersehen an der Heiztrassen die sich durchs das Betriebsgelände zog. Der Schnee keine Chance hatte sie zu verstecken in weiß. Gern wurde die Trasse als beheizter Fußwege genutzt.
Nur einen Tag später wurde es für mich anstrengender früh um 8.00 Uhr wurden –21 ° Frost gemessen.
Ralf

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