Winterstimmung, - Dampflok, Nacht und Kälte II
Wieder einmal ist Freitag, nun sitze ich der immer noch herum kränkelt vor dem PC und kann mich einfach nicht entscheiden was für ein Bild aus der Menge meiner Sammlung heute vorgestellt werden soll.
Es wird einen aber in Anbetracht meines nicht so guten Zustandes recht schwer gemacht sich fest zu legen wenn da z.B. in der "FC" sowas steht.
>„..ist aber trotzdem eins! Jedenfalls tausendmal interessanter als das ständige "Lok von links" und "Lok von rechts" .....“ <
Genau so ein Foto hatte ich wieder vorbereitet, eins von den ständig stehenden Loks von links aufgenommen.
Wäre mir auch schwer gefallen als Lokführer mal kurz im dunklen abzuspringen um schnell mal ein Foto von meiner fahrenden Lok zu bekommen.
Natürlich gab es die Möglichkeit von Führerstand aus zu fotografieren, was ich mitunter gemacht, doch im dunklen geht das nicht so gut.
Immerhin wurde ich dafür bezahlt Züge sicher von A nach B zu befördern.
Ein anderer schreibt einen schönen Satz unter ein Foto.
>„das muss früher ein total harter job gewesen sein...ich kenne einen der das viele jahre gemacht hat...heizer...
dann ists heute doch einfacher...“<
Upps, - doch was will er uns damit sagen ? ?
Sicher war die Tätigkeit als Heizer hart ohne Frage, doch gelernt ist nun mal gelernt.
Darauf wurde schon sehr geachtet, der Meister hatte das Sagen und nur wenn er der Meinung war dieser Linksaußen taugt was ging es eine Stufe weiter auf die Nebenbahn.
Als ich anfing mit der Schippen - Akrobatik im Rangierdienst auf der 56er war es für mich mit meinen kleinen Hebammen Händen gar nicht so leicht die Feuerbüchse rechts vorn zu bedienen, besser gesagt zu treffen.
Alles kam mit der Zeit und den eisernen Willen. So schaufelte ich mich durch bei den alten Preußen ( 38, 56, 93 ) weiter hoch zu den großen, welche Einheitsloks genannt wurden zur 44er. Schließlich zu den damaligen Starloks im Bw Saalfeld, der wunderbaren 41er .
Übrigens, - manch Wette habe ich gewonnen wenn da gefragt wurde, was arbeitest du.
Worauf stolz ich sagte, - Heizer bei der Deutschen Reichsbahn.
Ungläubig, Kopfschüttelnd betrachteten die Leute meine sehr kleinen Hände, die zu allem möglichen gut waren, vor allen im Umgang mit der Weiblichkeit sowie anderen Blödsinn.
Aber das sie in einer Schicht mitunter 10 t Kohle in die gefräßige Feuerbüchse der 44er versenken konnten, zu einer damals wirklich schlechten Zeit mit ebenso schlechter Kohle. Wollte so richtig keiner glauben.
Das brachte mir nicht nur ein Glas „Freibier“ ein.
Es ist mehr oder weniger nur ein Trick wie man mit der Schaufel umzugehen versteht. Die linke Hand sollte nicht beim schippen an der Schaufel kleben bleiben. Ebenfalls sehr wichtig, daß Aufsetzen der Schippe auf den Feuerlochschoner der Marcotty Tür mit der dazu der gehörigen Drehung, je nach dem wo die Kohle hin soll.
Egal nun stelle ich doch das vorbereitete Bild der stehenden Lok von links ein.
Wenn es nicht gefallen sollte dann hab ich Pech gehabt !!
Noch was, die zu sehende ÖL 44er hat den Vorteil, unsern Heizer geht es sogar im Winter gut er beherrscht die warme Seite. Kohlenschaufel ist ein Fremdwort, nur der arme Meister arbeitet (wenn er nicht gerade fotografiert) noch richtig hart.
Besonders bei den Ng – Zügen wo mit der Zuglok auch rangiert wird. In der Fachsprache nennt man das auch Gewindeschneiden oder Hobeln, daß ständige drehen an der Steuerung nach vorn und zurück geht mächtig auf die Arme. Des Meisters Lieblingsölgefäß sollte immer gut gefüllt seien ;-)
Wenn jetzt vielleicht der Erich das Bild genau anschaut wird er sicher denken, der Sauhund achtet nicht darauf das die Heizung einfriert da kein Wölkschen Dampf aus der Heizkupplung vor entweicht. Keine Sorge die wurde nur zum Zwecke des fotografierens kurz mal geschlossen.
Ganz zum Schluß möchte ich allen danken die Anmerkung unter meine Fotos geschrieben, ebenso all denjenigen die mich persönlich angeschrieben haben.
Wenn ich auch nicht alles beantworten konnte.
Hoffe doch das ich bald mein Unpäßlichkeit überwinde und wieder voll einsatzfähig bin.
Ralf
Holm Riebe 29/12/2007 20:49
Wieder ein stimmungsvolles Winterbild, wunderbar. Ich staune wie Du das damals gemacht hast. Es war ja nicht so einfach mit der Belichtungszeit, ich weiß gar nicht mehr was damals z.B. so eine MTL 5 als längste Zeit hatte? Man mußte ja bei längeren Belichtungszeiten allerhand mit einkalkulieren, wie Schwarzschildeffekt usw. Heute ist das ja einfach. Alle Achtung - die Qualität der Belichtung ist top. Aber die Motive natürlich auch. Dampfbetrieb und Winter ist nicht zu übertreffen - ich habe das aber auch damals im Erleben immer schon so empfunden. Beste Grüße HolmSandhöfer 29/12/2007 15:48
Stimmungsvolle Nachtaufnahme !Ich wünsche dir auch einen guten Rutsch ins neue Jahr !!!
Gruß Ettore
Manfred Gorus 29/12/2007 1:39
wieder mal ein tolles Foto mit
ebenso interessanter Geschichte..
Vielen Dank für Deine Neujahrsgrüße
und ich wünsch Dir viel Glück für 2008... ;-)
Viele Grüße
Manfred
Wolfgang Graßl 28/12/2007 21:49
Klasse-Bild und wie immer interessante Geschichte. Ich finds farbig besser. Ich wünsch Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr und baldige Gesundung. Freu mich sehr auf weitere Bilder und Geschichten.Viele Grüße, Wolfgang
Klaus Kieslich 28/12/2007 20:00
Wieder eine wunderbare Präsentation !Ich wünsch Dir weiterhin gute Besserung
gruß Klaus
Joachim Engelbracht 28/12/2007 19:31
Hallo RalfIn Farbe gefällt mir auch dieses Bild besser. Ich denke und schätze mal die Temperatur so unter -10 Grad. Da warst Du bestimmt froh, wie Du mit deinen Fotos fertig hattes und wieder auf die warme Lok konntest.
Bei Kohlegefeuerten Loks hatten die bei uns so einen Eisenspies mit einem hölzernen Feilenheft drann. Auf den steckte man ein Mettwürstchen. Und in der Feuerbuchse war dann das Abendessen ruck zuck fertig.
Oelgefeuert? Na ja, ein Butterbrot tut es auch.
Habe von Erich schon über einen Monat nix gehört. Still ruht der See.
Ist es Dein Knie was Dir zu schaffen macht?
Zu Deinem Bild, müsste ich mich wiederholen. Kennst ja meine Meinung dazu und das Deine Geschichten der Nachwelt erhalten bleiben müßten.
Liebe Grüße: Achim
Ralf Göhl 28/12/2007 18:39
@conni,Gleich wird die Lokleitung geschlossen Abendbrot ist angesagt.
Öl - Feuerung war schon für die Dampflokpersonale das "Beste wo gibt".
Elektrisch ohne Strippe mit der 132 fand ich Super und genau mit ihr geht’s nach dem Abendbrot in HO Digital mit Sound weiter.
Die Lok von Roco macht den meisten Krach auf der Anlage.
Wenn es nur ein Bazillus wäre der mich umhaut ..
Es steckt tiefer :-(
VG Ralf
FDL Bernsbach 28/12/2007 18:37
Hallo Ralferst mal die allerbesten Wünsche zur baldigen Genesung.
Hab mich köstlich amüsiert über Deine Anmerkung mit den kleinen Händen und dem weiblichen Geschlecht....kann nun aber nicht einschätzen ob den Frauen was entgangen ist,für Uns als Freunde der Eisenbahnfotografie wären viele schöne Aufnahmen und Geschichten aus der Plandampf-Zeit verloren gewesen!
Mit den besten Grüssen und Wünschen für 2008 und noch viele schöne Aufnahmen
Bernd aus dem Erzgebirge
Steffen°Conrad 28/12/2007 18:19
Der zweite (Bild) teil ist nicht uninteressanter, die Geschichte allemal lesenswert-immerwieder weis man doch, wie bequem es ist, elektrisch zu fahren....
am Foto gefällt mir der Lichtfall aus der Feuerbüchse besonders, es gibt Wärme ins Bild.
VG conni
...und tröste Dich, nicht nur Du hast nen bazillus....