Lieber Christian,
vielen Dank für Deine Anmerkungen zu meinen Photos, über die ich mich sehr gefreut habe. Ich habe das Gefühl, dass wir bestimmte Sichtweisen teilen, und das passiert ja nicht dauernd. Ich habe noch einmal genauer über das Eigenrecht des Bilds gegenüber der Wirklichkeit nachgedacht, und zwar, weil ich auf einige Photos gestoßen bin, die sehr gut gemacht waren und mich auch fasziniert haben, bei denen mir aber zunehmend unwohl wurde. Ihre hohe Wirksamkeit verdanken sie anscheinend der Bildbearbeitung (von der ich keine Ahnung habe), und bei allem Gewinn an Wirksamkeit wurde mir dann aber doch deutlich, dass die eigene Atmosphäre, die die Dinge mit sich bringen bzw. die sich um sie und ihr Erscheinen legt, darin verloren geht. Als ob sich ein glänzender, durchsichtiger Lack über die gesehene Wirklichkeit lege und sie versiegele. Die Wirklichkeit als Vorwand oder als Mittel, das dazu dient, die ästhetisierende Macht des Photographen oder des Bildbearbeiters zu bezeugen, mit einer Tendenz zum Dekorativen. Deshalb würde ich vielleicht genauer von einem Eigenrecht des Bildlichen sprechen, das sich aber nicht von der gesehenen Wirklichkeit ablöst. Vielleicht so, wie Cézanne von einem Malen "parallel zur Natur" spricht. Und das gefällt mir ja auch an Deinen Bildern, dass die Bewegung des Wirklichen, das Staunen über die Welt für den Betrachter spürbar bleiben. Wenn Du von der menschlichen Sehnsucht "nach etwas Größerem außerhalb" schreibst - und auch das ist in Deinen Bildern deutlich spürbar - , dann liegt darin etwas, was das Bild über sich hinaus öffnet und was die Herrschaft des photographischen Blicks einschränkt. Dass Du von der Malerei herkommst, darum beneide ich Dich. Was denkst Du über C. D. Friedrichs "Mönch am Meer"? Bin gespannt auf weitere Bilder von Dir...
Herzliche Grüße
Lucius
Lucius Sombre 06/04/2013 16:25
Lieber Christian,vielen Dank für Deine Anmerkungen zu meinen Photos, über die ich mich sehr gefreut habe. Ich habe das Gefühl, dass wir bestimmte Sichtweisen teilen, und das passiert ja nicht dauernd. Ich habe noch einmal genauer über das Eigenrecht des Bilds gegenüber der Wirklichkeit nachgedacht, und zwar, weil ich auf einige Photos gestoßen bin, die sehr gut gemacht waren und mich auch fasziniert haben, bei denen mir aber zunehmend unwohl wurde. Ihre hohe Wirksamkeit verdanken sie anscheinend der Bildbearbeitung (von der ich keine Ahnung habe), und bei allem Gewinn an Wirksamkeit wurde mir dann aber doch deutlich, dass die eigene Atmosphäre, die die Dinge mit sich bringen bzw. die sich um sie und ihr Erscheinen legt, darin verloren geht. Als ob sich ein glänzender, durchsichtiger Lack über die gesehene Wirklichkeit lege und sie versiegele. Die Wirklichkeit als Vorwand oder als Mittel, das dazu dient, die ästhetisierende Macht des Photographen oder des Bildbearbeiters zu bezeugen, mit einer Tendenz zum Dekorativen. Deshalb würde ich vielleicht genauer von einem Eigenrecht des Bildlichen sprechen, das sich aber nicht von der gesehenen Wirklichkeit ablöst. Vielleicht so, wie Cézanne von einem Malen "parallel zur Natur" spricht. Und das gefällt mir ja auch an Deinen Bildern, dass die Bewegung des Wirklichen, das Staunen über die Welt für den Betrachter spürbar bleiben. Wenn Du von der menschlichen Sehnsucht "nach etwas Größerem außerhalb" schreibst - und auch das ist in Deinen Bildern deutlich spürbar - , dann liegt darin etwas, was das Bild über sich hinaus öffnet und was die Herrschaft des photographischen Blicks einschränkt. Dass Du von der Malerei herkommst, darum beneide ich Dich. Was denkst Du über C. D. Friedrichs "Mönch am Meer"? Bin gespannt auf weitere Bilder von Dir...
Herzliche Grüße
Lucius
teddynash 04/04/2013 16:33
Herzlich Willkommen in der FC !Ich wünsche Dir viel Spaß hier.
Schöne Grüße
Stefan