Mes meilleures photos
A propos de moi
Dies ist ein eigens für Herrn H angelegter Account. Eigentlich kommt Herr H. auch nicht aus Potsdam, sondern aus Posen. Geboren wurde er damals im Jahr 1918.
Der alte Mann und ich saßen samstags immer zusammen beim Frühstück, denn nachdem seine Frau gestorben war, verlor Herr H. gänzlich die Balance. Unsere studentische WG versorgte ihn damals mit etwas täglicher Gesellschaft und dem Notwendigsten. Durch seine Altersdemenz führten wir öfter skurrile Gespräche: Seine ungarischen Ausrufe ließen die Kaffeetassen erzittern, und seine Kalauer waren schon zu Mantras geworden. Manchmal hieß ich für ihn auch Thomas.
Herr H. mochte die Blumen, und er hatte einen Sinn für Schönes. Früher malte und fotografierte er viel, begann dieses und jenes, brach es aber oft wieder ab. Herr H. absolvierte im Laufe seines Lebens eine Drogistenlehre
und war später bis zu seiner Rente Inhaber einer Drogerie mit Fotoabteilung in Lüneburg. Unstetig und grimmig wie er war, fand er nie das Eigene. „Ich fühle mich so elendig entwurzelt“, sagte er in einem Selbstgespräch.
Ich wollte ihn soviel fragen, aber meine Sprache wurde ihm jeden Samstag fremder....
Als Herr H. starb, fanden sich in Polen die einzigen (entfernten) Verwandten als Erben. Die Wohnungseinrichtung landete bei Sack & Pack und auf dem Sperrmüll.
Ich durfte zum Glück seine Fotos, Negative und Dias durchschauen, darunter wichtige Zeitzeugnisse mit denkwürdigen Details.
Die hier ausgestellten Fotos lagen mir als Farbdias vor. Sie entstanden noch vor Ausbruch des 2. Weltkriegs, Ende der 30-er Jahre. Mein Freund hat die wichtigsten, ausagekräftigsten eingescannt.
Wir legten Wert darauf, einen möglichst originalgetreuen Zustand wieder zu geben, ohne z.B. Risse in der Beschichtung zu entfernen. Lediglich hier und da habe ich eine ganz leichte Tonwertkorrektur vorgenommen und die Helligkeit leicht verändert.
Gern würde ich zu den Fotos mehr sagen wollen, doch es bleibt dann bei Mutmaßungen. Vielleicht reicht es, sich einfach Fragen zu stellen, in dem man das Gestern mit eigenen Erfahrungen von Heute vergleicht.
In diesem Sinne: Schaut genau hin!
Es freut uns, wenn Euch die Fotos interessieren.
Weitere Fotos kommen in den nächsten Tagen hinzu.
Der alte Mann und ich saßen samstags immer zusammen beim Frühstück, denn nachdem seine Frau gestorben war, verlor Herr H. gänzlich die Balance. Unsere studentische WG versorgte ihn damals mit etwas täglicher Gesellschaft und dem Notwendigsten. Durch seine Altersdemenz führten wir öfter skurrile Gespräche: Seine ungarischen Ausrufe ließen die Kaffeetassen erzittern, und seine Kalauer waren schon zu Mantras geworden. Manchmal hieß ich für ihn auch Thomas.
Herr H. mochte die Blumen, und er hatte einen Sinn für Schönes. Früher malte und fotografierte er viel, begann dieses und jenes, brach es aber oft wieder ab. Herr H. absolvierte im Laufe seines Lebens eine Drogistenlehre
und war später bis zu seiner Rente Inhaber einer Drogerie mit Fotoabteilung in Lüneburg. Unstetig und grimmig wie er war, fand er nie das Eigene. „Ich fühle mich so elendig entwurzelt“, sagte er in einem Selbstgespräch.
Ich wollte ihn soviel fragen, aber meine Sprache wurde ihm jeden Samstag fremder....
Als Herr H. starb, fanden sich in Polen die einzigen (entfernten) Verwandten als Erben. Die Wohnungseinrichtung landete bei Sack & Pack und auf dem Sperrmüll.
Ich durfte zum Glück seine Fotos, Negative und Dias durchschauen, darunter wichtige Zeitzeugnisse mit denkwürdigen Details.
Die hier ausgestellten Fotos lagen mir als Farbdias vor. Sie entstanden noch vor Ausbruch des 2. Weltkriegs, Ende der 30-er Jahre. Mein Freund hat die wichtigsten, ausagekräftigsten eingescannt.
Wir legten Wert darauf, einen möglichst originalgetreuen Zustand wieder zu geben, ohne z.B. Risse in der Beschichtung zu entfernen. Lediglich hier und da habe ich eine ganz leichte Tonwertkorrektur vorgenommen und die Helligkeit leicht verändert.
Gern würde ich zu den Fotos mehr sagen wollen, doch es bleibt dann bei Mutmaßungen. Vielleicht reicht es, sich einfach Fragen zu stellen, in dem man das Gestern mit eigenen Erfahrungen von Heute vergleicht.
In diesem Sinne: Schaut genau hin!
Es freut uns, wenn Euch die Fotos interessieren.
Weitere Fotos kommen in den nächsten Tagen hinzu.
Klaus Kieslich 08/07/2009 18:48
Eine sehr nachdenklich stimmende Geschichte und eigentlich schade,das sie so wenig Beachtung findet !Gruß Klaus
Peter Groth 16/08/2008 21:39
Ach schade, nur vier Fotos.verbleibe neugierig, Peter
Herr S. auf Reisen 10/05/2008 11:56
Leider darf ich keine Reisefotos mehr zeigen, weil ich keine reale Person bin, sondern ein Projekt. Das wurde nach ausführlicher Administratorendiskussion so beschlossen und meiner Sekretärin zur Kenntnis zugeleitet. Ich danke dir für dein Interesse und deine Besuchsspuren. Frohe Pfingsttage!Dekadenz in Tüten 24/04/2008 12:47
Was 'ne Geschichte! Erstklassig finde ich das. Ich freu mich auf die Fotos und gehe jetzt stöbern!:)
Rheinbild 21/04/2008 0:36
Hallo !Eine ganz Ausgezeichnete Idee. Die meisten Bilder werden schließlich bei solchen Gelegenheiten einfach weggeworfen. Darf garnicht daran denken was da an Zeitzeugnissen den Bach runter geht.
BTW, ziemlich gute Qualität, das Material !
LG
Rheinbild