Johannes Müller

Also meine erste Knipskiste war natürlich eine Agfa Box. Damit zogen wir zwischen 1965 und 67 um die Häuser von München-Schwabing und in die Rockkonzerte im Zirkus-Krone-Bau. Mein Freund Peter hielt den Birnen-Blitz in der Hand und beide gingen wir im Dunkel dicht vor die Bühne, auf der die "Animals" spielten, und fotografierten Eric Burdon und seine Mannen. Später lieh ich mir die AGFA Optima von meinem Vater aus und probierte mit 30 Din Filmen. Im Foto-Labor unserer Schule entwickelte ich die Bilder mit Peter und bald waren meine Konzert-Fotos bei meinen Mitschülern sehr begehrt...

Auf meinen Reisen machte ich in den letzten 20 Jahren ausschließlich Dias, die ich später mit dem Dia-Scanner in den PC brachte, war aber nie mit dem Ergebnis wirklich zufrieden.

Heute fotografiere ich mit einer Canon G11 und einer Nikon D90 + diversen Objektiven, hole aber immer noch gerne die alten Bilder hervor und staune, wie unbefangen und experimentierfreudig ich damals fotografierte. Dies versuche ich mir manchmal - wenn ich allzusehr mit dem Kopf durch den Sucher gucke - in Erinnerung zu rufen.

Viele meiner Bilder entstehen im Umfeld der Schule, an der ich unterrichte (Aufführungen, Umgestaltungen, Lehrerfotos, Homepage der Schule) und landen dann auch schon mal an den Wänden mancher Flure. Das hat aber auch seine Grenzen...

Von der Foto-Community erwarte ich einen kritischen, ehrlich-solidarischen Austausch um die Welt des Bildes. Dass das nicht unbedingt in Foto-Clubs üblich ist, habe ich in Berlin erfahren, wo mich die "Foto-Päpste" manchmal aus der Haut fahren ließen. Dass es hier in der fc auch ein paar davon gibt, musste ich schon erfahren, aber hier kann man sich eher wehren, ohne gleich rauszufliegen...