Lichtwerker

Über 30 Jahre saß ich auf der anderen Seite des Schreibtisch und musste als Redakteur Fotos nicht nur danach aussuchen, wie sie zum Text passen. Genauso wichtig war, ob sie sich optimal ins Seitenlayout einbauen (besonders wenn bei einer Doppelseite der Bruch durch die Bildmitte gehen musste) und ob sie genügend Platz für Titelzeilen und Vorspann ließen.

Nach Goldenem Schnitt und anderen Fotografenregeln wurde dabei nie gefragt.

Seit ich Rentner bin, habe ich endlich die Zeit, auch selber zu fotografieren. Und mag sein, dass mich mein Job verdorben hat, aber Goldener Schnitt und andere Regeln interessieren mich auch heute nicht so sehr.

Ehrlich gesagt: Mein Bild muss in erster Linie mir gefallen, selbst wenn meine Sichtweise gegen alle fotografische Normen verstößt.

Andererseits: Sachdienliche Kritik ist mir dann herzlich willkommen, wenn ich daraus lernen kann.
Und ich will überhaupt nicht ausschließen, dass es davon noch eine ganze Menge gibt....

Zum Beispiel verstehe ich in manchen Fällen die Kritik am Rauschen nicht.... früher in der analogen Fotografie wurde es Korn genannt und oft ganz bewusst als gestalterisches Element einsetzt, um etwa Stimmung und Atmosphäre zu betonen.