nimdus

Zur Photographie bin ich gekommen, als ich mit 13 Jahren einem
Photographen dabei zuschauen durfte, wie er in der Dunkelkammer Abzüge
gemacht hat. War mir eigentlich zu dunkel, doch als auf dem Papier in
der Entwicklerschale das latente Bild plötzlich sichtbar wurde, war
meine Begeisterung nicht mehr zu halten. Meine erste Spiegelreflex war
eine Nikon F-301, mit der ich lange photographiert habe. Diese tolle
Kamera habe ich heute noch. Mittlerweile bin ich auch mit der digitalen
Photographie in Berührung gekommen, manchmal denke ich zwar noch mit
Wehmut an die interessanten Erfahrungen in der DuKa zurück, aber die
Möglichkeiten sind heute einfach weitaus vielfältiger, so dass ich
befürchte, dass meine F-301 nicht noch einmal die Vitrine zum photographieren verlassen wird.

Für gute Bilder ist die Kamera nicht entscheidend, auf das Auge kommt es
an. []:::


Wenn man die FC so betrachtet, fragt sich so manch einer,
"Geht es hier noch um gute Fotografie?".
Sicher, die Fotocommunity ist überwiegend eine Amateurcommunity wo Mainstreamgeschmack entscheidend ist und eine riesige Amateurjury (Hausfrauenvoting mit Niedlichkeitsfaktor-Pro) zusammenkommt, aber trotzdem lässt es den Eindruck entstehen, dass die Masse der Bilder die Augen stumpf macht und manchmal nur noch monoton alles weggeklickt wird. Bilder mit Tiefgang oder verstecktem Sinn haben so gar keine Chance mehr, Beachtung zu finden. Ich habe in letzter Zeit einige Bilder (nicht meine) im Voting gesehen, die mir sehr gut gefallen haben und ich gerne in der Galerie gesehen hätte. Technisch durchaus auf hohem Niveau, aber dennoch brutal rausgevotet... So etwas haben viele Bilder einfach nicht verdient. Da stellt man sich doch die Frage, ob nur noch Bilder mit aha-Effekt überhaupt noch Sinn machen. Sehr traurig, wie ich meine.

Und im übrigen bin ich der Meinung, lieber qualitativ voten, als
quantitativ. Getreu nach dem Motto, ein Pro für gute Fotografie!

September 2009


Profilphoto: Der-Dude