anne.Elbe


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April 2014

WIR HABEN KAIRO ÜBERLEBT !!!
... und das mit Abstand Gefährlichste war der Straßenverkehr!
Es dauerte einige Zeit, bis wir ohne Hilfe der Einheimischen die 8-spurigen Straßen im laufenden Verkehr überqueren konnten ...

Als wir ankamen, hatten wir zuerst ein bisschen Angst rauszugehen. Man hat ja das Gefühl, dass fast alle 22 Mio. Einwohnen von Kairo ständig draußen sind. Alle sind unglaublich laut und geschäftig. Wir haben uns aber schnell dran gewöhnt. Später haben wir uns sogar getraut Metro zu fahren. Wir haben erst mal einen sehr vollen Zug vorbei fahren lassen, dann haben wir entdeckt, dass es Extra-Waggons für Frauen gibt. Dort war es sehr bunt (fast alle tragen bunte Kopftücher) und laut, alle schnatterten und lachten. Junge Männer mit Kartons auf den Schultern kamen durch die Waggons und ständig bekam man irgendwas in den Schoß geschmissen – Zahnstocher, kleine Heftchen mit Koranversen, Desinfektionstücher. Die Jungs kamen dann zurück, sammelten ihre Sachen wieder ein oder wollten ein bisschen Geld dafür. So versucht eben jeder seine kleinen Geschäfte zu machen um zu überleben.
Wir sind aber auch sehr gern Taxi gefahren. Das ist billig, der Preis wird vorher verhandelt. In Kairo gibt es viele Hochstraßen. Man fährt dann oben, dicht an den Häusern, vorbei und kann zwischendrin auf die Märkte und das Leben in den Stadtvierteln gucken – das war toll.

Es gab keinerlei gefährliche Situationen, wir hatten immer das Gefühl, dass uns die Menschen im Blick haben und auf uns achten. In der Nähe des Tahrir-Platzes sagte man uns immer wieder "hier könnt ihr lang gehen, hier seid ihr sicher" oder freitags (die meisten Unruhen beginnen nach den Freitagsgebeten) auch "geht jetzt lieber diese Straße lang, da drüben ist es im Moment vielleicht gefährlich für euch" (dabei war da gar nix los) und als sehr niedlicher Zusatz "Ich sage euch das, weil ihr wie Schwestern für mich seid ..."

Offenbar ist man dort ständig auf alles vorbereitet. Vor dem Ägyptischen Museum, welches fast unmittelbar am Tahrir-Platz liegt, waren 20 bis 30 Panzer und Wasserwerfer aufgereiht, mit den dazugehörenden sich langweilenden Soldaten. Alle Straßen, die ja sternförmig vom Platz abgehen, lassen sich jederzeit wieder mit Stacheldrahtzäunen absperren und die U-Bahn-Eingänge sind verschlossen, die Metro fährt durch und man muss eine Station vorher oder hinterher aussteigen.

Leider waren wir wirklich fast die einzigen Touristen. Auf unserem Tagesausflug zu den Pyramiden von Sakkara und Gizeh und in die alte Hauptstadt Memphis hatten wir z.B. den deutschsprachigen Reiseleiter und den Fahrer ganz für uns allein. Sie erzählten uns, dass sie viele Jahre lang jeden Tag mit einem Bus diese Tour gemacht hatten, jetzt sind es alles paar Tage mal 2 oder 3 Touristen.
Weil uns die unglaublich charmanten und liebenswerten Verkäufer leid taten, haben wir ständig Alabaster-Katzen, Sphinxen aus Marmor, Papyrus-Malereien, Amethystketten, Bücher über die ägyptische Kultur ... gekauft. Mit 13-kg-Koffer hin, mit 23-kg-Koffer zurück.

Meine Tochter mit ihren lila Haaren und lila Augenbrauen und dem Cleopatra-Lidstrich wurde alle paar Meter angesprochen. Alle fanden das toll, auch die Frauen sagten ihr wie schön das aussieht und halbwüchsige Jungs wollten sich mit ihr fotografieren lassen ;-)

Wir sind so bezaubernden Menschen begegnet, haben gut gegessen und schlecht geschlafen.

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Compétence

  • Photographe (Débutant)