002-Das Rad des Schicksals
Inspiriert von Hundertwasser und Antonio Gaudi hat sich die Künstlerin Niki de Saint Phalle (29.10.1930 -21.05.2002) mit der Erschaffung dieses Gartens schon zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt. Um die Entstehungsgeschichte und das Esoterische des Giardino dei Tarocchi ( Tarot-Garten) zu verstehen, die ausgestellten Objekte lassen die 22 Trümpfe (große Arkana) des Tarot in von der Künstlerin eigenwillig definierten und geschaffenen Formen lebendig werden, muss man sich ein wenig in die Psyche der Künstlerin hinein versetzen. Ich werde versuchen, mittels der Bilder die jeweiligen Dokumentationen so zu gestalten, dass am Ende ein möglichst nahtloses Bild der Künstlerin entsteht, welches die Beweggründe widerspiegelt: Ihr eigenes Leben, ihre Lebensanschauungen , Erfahrungen, Hoffnungen und Enttäuschungen aber auch ihre Kreativität, ihre Phantasie, ihre Energie und den Mut immer wieder aufzustehen und dies alles über diese Figuren Gestalt werden zu lassen. Denn das sind die wesentlichen Dinge, die uns diese Phantasiegebilde mitteilen sollen.
Tarot ist ein Satz von 78 Spielkarten (große Arkana 22 Karten von 0-21 und die kleine Arkana mit 56 Farbkarten), die als Wahrsagekarten oder zu psychologischen Zwecken verwendet werden. Tarocchi heißt wörtlich übersetzt Trumpf. Arkana (aus dem Latinischen Arcanum) heißt „Geheimnis“.
Im Zeichen des Skorpions in Paris geboren, wuchs die spätere französische-schweizerische Malerin und Bildhauerin der Moderne in den USA auf. Ihre Mutter war Amerikanerin und der Vater, ein Bankier und Börsenmakler der während des Börsenkrachs 1929 verarmte, stammte aus einem alten französischen Adelsgeschlecht.
Im Alter von 11 Jahren wurde sie von ihrem Vater sexuell missbraucht. Erst 1994 machte sie dies in ihrem Buch „My Secret“ öffentlich. Dieser Schock war der Auslöser, der sie zur Kunst brachte, und dieses Ereignis war es auch, was sie in sehr vielen Werken und in vielen ihrer Handlungsweisen auf ihre Art und Weise verarbeitet hat. Eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielte ihr zweiter Ehemann, Jean Tinguely, der sie tatkräftig bei der Entstehung des Gartens, die Bauarbeiten hierzu wurden 1978 begonnen, unterstützte. Es dauerte 20 Jahre, bis der Garten fertig, und für die Öffentlichkeit erschlossen war.
Bekannt wurde die Künstlerin 1956 durch ihre „Schießbilder“. Das waren Gipsreliefs mit eingearbeiteten Farbbeuteln, auf die sie während ihrer Vernissagen schoss. Auch hier war sie sicherlich durch die Ereignisse in ihrer Kindheit geprägt.
In Deutschland wurde sie durch ihre „Nana“ – Figuren bekannt, die 1974 in Hannover am Leibnizufer aufgestellt wurden. 1999 hat sie die Grotten im Großen Garten in Hannover-Herrenhausen ausgestaltet. Besucher können diese seit 2003 besichtigen.
Hier das von Niki de Saint Phalle’ s zweitem Ehemann, Jean Tinguely, geschaffene Werk „Das Rad des Schicksals“ ( Karte X der großen Arkana). Jean Tinguely (22.5.1925 -30.08.1991) war ein Schweizer Maler und Bildhauer des Nouveau Réalisme. Er gilt als einer der Hauptvertreter der kinetischen Kunst. Bekannt wurde er durch seine beweglichen maschinenähnlichen Skulpturen. 1960, nachdem die Künstlerin ihren ersten Ehemann, Harry Matthews verlassen hatte, zog sie in eine Wohngemeinschaft in der Pariser Impasse Ronsin. Dort lebte sie gemeinsam mit Jean Tinguely in seinem Atelier, woraus sich eine Liebesbeziehung entwickelte, die bis zu seinem Tod anhielt. 1971 heiratete das Paar. Es war eine sexuell freizügige Beziehung mit wechselnden Partnern.
Beide unterstützten und ergänzten sich gegenseitig in ihrem künstlerischen Schaffen:
Es ist bezeichnend, dass sich der Künstler der sich in der Kunstszene einen eigenen Namen geschaffen hatte, zugunsten der Visionen und Plänen seiner Frau seine eigenen Vorhaben und Projekte durchaus auch zurückstellte, um Niki de Saint Phalle bei der Schaffung des Gartens unterstützen zu können.
Hierzu „Destiny Rules“ (Bitte Text/Lyrics beachten)
https://www.youtube.com/watch?v=Pqnoln_aGcQ https://www.songtexte.com/songtext/fleetwood-mac/destiny-rules-6bd622da.html
thomson w 19/05/2020 7:08
Die Kaskaden sind gut gemacht , ein cooles Gesamtwerk. Wenn ich das höre vom Vater missbraucht , was sind das für Väter .AG Thomasanne47 19/05/2020 1:39
Hier hätte ich mir gewünscht, dass man noch etwas mehr von der Umgebung sieht, worin das Rad des Schicksals eingebettet ist. Das scheint eine Art Kaskadenwasserfall dahinter zu sein. Die beiden Künstler haben ein tolles Werk geschaffen.LG Anne
† smokeybaer 18/05/2020 19:46
Na das soeht ja noch vernünftig aus gr smokeyRoger Andres 18/05/2020 19:02
Kompliment Gruss RogerMatteo70 18/05/2020 18:51
schön in der Doku mit Wort und BildAxel Küster 18/05/2020 18:33
Eine sehr schöne Präsentation des Schicksalrades. Danke für die ausführlichen Infos. LG AxelMarguerite L. 18/05/2020 18:11
Faszinierend in der Tinguely-BrunnenGrüessli Marguerite
Sichtweise CR 18/05/2020 17:39
Eine wundervolle Serie, herrlich positiv.LG Caro
Vitória Castelo Santos 18/05/2020 17:34
Sehr gut!!