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homwico


Premium (Complete), Coburg

028 Sphinx

Ein Blick über den Garten mit dem komplexen Gebilde der Skulptur „Die Kaiserin“, auch Sphinx genannt (große Arkana III).
Schön sieht man hier, in welcher Größe sich dieser weibliche Part der irdischen Eltern über die Skulptur in den räumlichen Ausmaßen darstellt. Genutzt als Wohnraum- und Arbeitsplatz für sich und die Mitarbeiter, verkörpert diese riesige farbige Nana ein matriarchales Selbstverständnis. An und in dieser Skulptur besteht alles aus Rundungen und geschwungenen Linien ohne jedwede Ecken, Kanten oder rechten Winkeln was auch als Ausdruck einer spezifisch weiblichen Ästhetik betrachtet wird. Die gewaltigen Brüste und der Kopf mit den roten geschminkten Lippen stehen symbolisch für dieses ausgestrahlte pure weibliche Potential, mit der die Künstlerin wohl auch gedanklich als Hommage anlehnend an ihre eigene Mutter versucht hat ein Muttergöttin zu kreieren. In einem Brief an Marella Agnelli bekennt sie, Zitat: „Ich wollte eine neue Mutter erfinden, eine Muttergöttin, und in ihr wiedergeboren werden…..“ Zitat Ende.
In vielen dieser Elemente an und in dieser Skulptur erkennt man Hinweise auf ihre leibliche Mutter. Für Niki de Saint Phalle war diese Figur, sie nannte sie auch Göttin, das magische Zentrum des Künstlergartens.
Zitat: „Die Kaiserin ist…..Mutter, Hure, Emotion, heilige Magie und Kultur……“ Zitat Ende.
Fast ein Jahrzehnt hat sie in dieser Skulptur gelebt und gearbeitet. Wobei sie arbeitstechnisch sehr schnell die Rolle als „Urmutter „ übernahm, was der Mentalität ihrer italienischen Mitarbeiter entgegen kam und die so keine Probleme hatten, die Befehle einer Frau, welche die Mutter darstellte, entgegen zu nehmen und auszuführen. Schnell kam sie aber auch dadurch in den Zwiespalt kein Eigenleben mehr führen zu können, da sich die Arbeiter hauptsächlich in der Sphinx aufhielten, so dass sie mehr und mehr in der Mutterrolle gefordert war. Eigentlich eine kontraproduktive gegensätzliche Situation zu ihrem bisherigen Denken, da sie, als sie ihren ersten Mann verlassen hatte, auch die Kinder für Ihre Kunst zurück ließ.
Im Inneren der Figur findet man ein Wohn- und Schlafzimmer, eine Küche und ein Bad. Die Räumlichkeiten betritt man am hinteren Ende durch die Vagina der Figur.
Im Gegensatz zum Kaiser, in dem der Besucher gewollt aufgefordert wird das Areal taktil zu erforschen, setzen die Effekte der verspiegelten Pracht, mit der die Innenräume der Kaiserin ausgestattet sind, bewusst auf die visuelle Erforschung der Räume und Objekte.

Im Hintergrund sieht man den Turm von Babel mit seiner abgebrochenen Spitze sowie die Spitzen des Goldenen Turms und der Rakete auf dem Gelände des Kaisers.

Hierzu: „The Sphinx“ (Bitte Text/Lyrics beachten)
https://www.youtube.com/watch?v=Ki5hJAae3Do&list=RDKi5hJAae3Do&start_radio=1&t=95&t=95
https://www.songtexte.com/songtext/amanda-lear/the-sphinx-3bdd88e4.html


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