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homwico


Premium (Complete), Coburg

0313 Einschnitte

Die gezeigte Weitwinkelaufnahme (14mm) zurück in Richtung Parkplatz schauend, vermittelt gut das Gefühl der Weite dieser Vulkanspalte. Schön sieht man die Wände und Hänge der Schlucht, die sich bis zu einer Höhe von 150 Metern auftürmen, wobei die Schlucht an manchen Stellen eine Breite bis zu 600 Metern erreicht. Die Hänge haben eine Neigung von etwa 45°. Sie sind mal mehr und mal weniger mit Moos bedeckt. Gut kann man an den oberen steilen senkrechten Felswänden das von Schlacken bedeckte Palagonitgestein, aus dem die Wälle der Schlucht vorwiegend bestehen, erkennen. Die rote Färbung der Felsen rechts oben am Bildrand weist auf einen hohen Eisenanteil in der Schlacke hin. Entstanden ist die Feuerschlucht Eldgjá, deren zentraler Teil an dieser Stelle eine Länge von 8 Kilometer hat, bei einem riesigen Vulkanausbruch in der Mitte des 10. Jahrhunderts. Die Schlucht wurde erstmals am 22.Juli 1893 von Þorvaldur Thoroddsen entdeckt. Sie gehört zu einer etwa 75 Kilometer langen, gleichnamigen Vulkanspalte, die bei diesem Ausbruch entstanden ist. Wenn man bedenkt, dass hier bei der Eruption im Jahre 939/940 ein riesiger Lavastrom durchgeflossen ist, bekommt man in etwa eine Vorstellung dieses gigantischen Naturereignisses:
Nach neuesten Forschungen dauerten die Ausbrüche wohl vom Frühjahr 939 bis zum Herbst 940. Sie waren wesentlich größer als die Eruptionen, bei denen die Laki-Krater entstanden (1783/1784). Es wird geschätzt, dass über 18 Kubikkilometer Lava ausgeflossen ist. Bis zu 700 m² Kilometer an Lavafeldern sollen dabei entstanden sein. Die ausgestoßene Tephra wird auf 1,4 Kubikkilometer geschätzt.
Island wurde nach Aufzeichnungen etwa seit dem Jahr 874 besiedelt. 930 wurde in þingvellir das Althing (Islands oberste Legislative und Judikative) gegründet. Der Vulkanausbruch hatte auf den jungen Staat mit seinen Siedlern verheerende Auswirkungen. Extreme Winter mit Missernten und Hungersnöten dezimierten die Zahl der Siedler in großem Maße. Wohl um keine neuen Siedler abzuschrecken, wurden darüber aber keine Zahlen überliefert. Als Folge des Naturereignisses wurde auch angenommen, dass dadurch eine beschleunigte Christianisierung der damals noch vielfach heidnischen Bevölkerung erfolgte.

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