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0603 Wieder auf Talebene

0603 Wieder auf Talebene

18 093 23

homwico


Premium (Complete), Coburg

0603 Wieder auf Talebene

Wir befinden uns wieder im Bereich des Gletschertors am Ende der Gletscherzunge auf Talniveau. Im Vordergrund die Geröll - oder Moränenschuttebene, durch die sich der Schmelzwasserbach, der die Gletscherzunge subglazial (unter dem Eis) über die Gletschersohle oder Gletscherbasis entwässert, nochmals auffächert um in den kleinen Gletschersee zu fließen. Links am Bildrand zum Horizont zulaufend die Randmoräne die sich in einzelne etwa jährlich entstandene Rezessionsmoränen unterteilt. Man sieht die Piste mit den wartenden, geparkten Fahrzeugen. Im Hintergrund bildet die Endmoränen eine natürliche Barriere des Gletschersees. Der Steilabfall rechts ist der Flug, ein Ausläufer der Svínafellsheiði.
Es stimmt schon nachdenklich, wenn man hört dass noch im 18. und 19. Jahrhundert das Ende des Gletschers bis um die zwei Kilometer weiter südlich zu finden war. Alles hier auf dem Bild zu sehende und noch ein Stückchen über die Endmoräne hinaus war mit Eis des Gletschers bedeckt. Zwischen 1970 und 1990 während einer kälteren Phase, ist das Eis sogar wieder gewachsen und hat fast 200 Meter an Länge zugelegt. Trotzdem hat der Gletscher insgesamt allein seit 1932 mehr als 1200 Meter an Länge verloren.
Seit Anfang der 30er Jahre werden auf Island jährliche Messungen der Eisrandpositionen durchgeführt. Den Bewegungsablauf nach 1990 kann man in drei Phasen unterteilen:
1.: Von 1990 bis etwa 2004 hat sich der Gletscherrand kontinuierlich unter Bildung jährlicher Rezessionsmoränen weiter aktiv zurückgezogen. Dies um etwa 14 Meter jährlich. Als Grund nimmt man steigende Sommertemperaturen in diesem Zeitraum an. Seit 2004 werden keine jährlichen Rezessionsmoränen mehr ausgebildet.
2.: Nach 2004 etwa bis 2012 stieg diese Rückzugsrate stark an auf 35 Meter pro Jahr. Dies obwohl die sommerlichen Temperaturen nicht mehr signifikant angestiegen sind. Man vermutet als Grund einen Wechsel von einem aktiven Rückzug zu einem passiven Rückzug des Gletschers mit einem Zusammenbruch der Eisgrenze, verantwortet durch Veränderungen im subglazialen Drainagesystem. Seitdem bildet sich auch regelmäßig vor dem Gletscherende der gezeigte Gletschersee.
3.: Etwa seit 2012 bis heute findet ein Überstoßen des oberen sich noch in Bewegung befindlichen aktiven Gletscherbereichs statt. Dieser schiebt sich dabei über den unteren passiven Teil der Gletscherzunge. Dieser stagnierende untere Bereich im Zehrgebiet ist am Zusammenbrechen, wobei hier die Gletscherbewegung gegen Null geht.

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