0811 Palisaden

0811 Palisaden

Ein Blick innerhalb des Dorfes auf die Palisadenwand, die hier mit einem Unterbau angelegt ist. Wofür dieser dienen soll, weiß ich nicht, Fakt ist, das die Palisaden, die zum Schutz des Dorfes dazu dienten, Angreifer abzuwehren und abzuhalten, sich bei den Wikingersiedlungen in der Regel rund um die Siedlung zogen. Lag diese am Meer, war die Meerseite offen, die Palisaden reichten jedoch oftmals bis hinein ins Wasser. Die Palisaden wurden meist bis zu mehr als einen Meter tief in das Erdreich eingelassen. Außen vor der Palisadenreihe befanden sich meist zusätzlich Wälle und Gräben, die den Angreifern ein Stürmen des Dorfes erschweren sollten. Das Konstrukt rechts im Vordergrund könnten wohl die Reste eines im Eingangsbereichs befindlichen Wachturms sein, von dem der Feind beobachtet werden konnte. Links ein Wohnhaus innerhalb der Siedlung.

Die Schiffe waren für die Wikinger mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Die Verhaltensweisen und die Charakterzüge betonten bei aller Tapferkeit den unbedingten Überlebenswillen des Wikingers. Es wurde immer vor einem Kampf das Angriffsrisiko analysiert, und dann, es gab bei den Wikingern keine Taktik für eine Schlacht, das Vorgehen auf das Risiko abgestimmt. Wenn man es denn als Taktik betrachten möchte, lag die Stärke der Wikinger einmal in ihren Überraschungsangriffen, die das Ziel hatten, den gegnerischen Anführer auszuschalten, was meist dadurch erreicht wurde, dass die gegnerischen Linien mit blanker Gewalt durchbrochen wurden. Ein gutes Beispiel dafür sind die Berserker, die die Leibgarde des Königs darstellte und diesem als Elitegruppe in der Schlacht direkt unterstanden. Diese steigerten sich, sie glaubten von Odin mit besonderen Kräften ausgestattet zu sein, in einen wahren Blutrausch, der sie die Schmerzen ihrer Verwundungen ignorieren ließ. Daher rührt der heutige Ausdruck „Wüten wie ein Berserker“.
Zweitens waren die schnellen Rückzüge ein wesentlicher Vorteil. Die Wikinger achteten deshalb sehr genau darauf, sich nicht zu weit von ihren Schiffen zu entfernen, die ihnen eine schnelle Fluchtmöglichkeit boten. Als Beispiel für die Wichtigkeit sei an diese Stelle die Belagerung von Angers genannt. Als König Karl nach vergeblicher Belagerung die Maine umleiten ließ, auf der die Wikinger ihre Schiffe an der Stadtmauer vertäut hatten, waren diese schnell bereit eine hohe Lösegeldsumme für einen freien Abzug zu bezahlen. Dies bezeugt auch, im Frankenreich waren große Erpressungen zu Tributzahlungen an der Tagesordnung, dass die Beute und nicht der Wille zum Kampf im Vordergrund stand. Wenn es sein musste, ging man in den Kampf. Wenn möglich vermied man diesen aber, und zahlte auch schon einmal selbst Lösegeld, um lebend davonzukommen.