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090 Am Silbergraben (bearbeitet)

090 Am Silbergraben (bearbeitet)

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homwico


Premium (Complete), Coburg

090 Am Silbergraben (bearbeitet)

Auch hier fällt nicht viel Arbeit an. Man muss sich ja nicht gleich nach der Weihnachtspause ins Volle stürzen.

A.: Wie gewohnt hake ich nach dem Aufruf des Bildes aus der Bridge heraus zunächst die Profilkorrekturen an. In der Geometrie richte ich über „Upright mit Hilfslinien“ einmal die Vertikalen am Brückengeländer und an der vertikalen Linie am Dachgiebel aus, die horizontalen Linien ebenfalls am Brückengeländer und am Giebel des Daches. Dann schneide ich das Bild auf ein Format von 16:10,5 und richte es vollends ein (Drehen auf +0,5, Versatz X auf 1,9). Durch das Ausrichten verbleibt oben rechts im Bild ein pixelfreier Bereich, den ich später in Photoshop wegretuschiere und wegstempele. Für ein besseres Gesamtbild stelle ich nun im Weißabgleich die Farbtemperatur leicht höher auf 6000 K und den Farbton auf +30 ein.
Die weiteren Werte der Grundeinstellung regele ich ein wie folgt: Die Belichtung setze ich auf +0,25, den Wert für den Kontrast auf +15 – Lichter auf -90 – Tiefen auf +75 – Weiß auf +10 – Schwarz auf +60 – Struktur auf +25 – Klarheit auf +20 – und Dunst entfernen auf +20. Über die Gradationskurve regele ich folgendermaßen ein: „Lichter“ auf -20, „Helle Farbtöne“ auf +10, „Dunkle Farbtöne“ auf -10 und die Tiefen auf +10.
Die Schärfe reguliere ich auf +75 und die Rauschreduzierung stelle ich auf +17 und die Rauschreduzierung Farbe auf +9 ein. Die beiden letzteren Werte wurden bereits von der Kamera so vorgegeben. Dann übergebe ich das Bild wieder in Photoshop (Hochstelltaste gedrückt halten und den Button rechts unten mit „Objekt Öffnen“ anklicken), das öffnet das Bild automatisch mit den Kamera-RAW-Konverter Einstellmöglichkeiten.

B.: Dort regele ich mit über einen gesonderten Aufruf des RAW-Konverters die Lichter nochmals um einen Wert von -60 nach. Ansonsten ändere ich nur in der Tonwertkorrektur den Tonwertumfang auf 5-250, die Schattentonwertspreizung auf 2, die Lichtertonwertspreizung auf 240 und die Mittelton-Tonwertspreizung auf 0,90. Dann gehe ich zu Lightroom, wo ich das vorher in PS als PSD-Datei abgespeicherte Bild importiere.

C.: In Lightroom wähle ich unter „Entwickeln“ das Preset „Farbe Natürlich“, wo ich letztlich folgende Werte einstelle:
Kontrast auf +10 – die Lichter auf -10 – die Tiefen auf +15. Der Wert für Weiß justiere ich auf -10, und für Schwarz auf -2. Mit der Pipette stelle ich den Weißabgleich noch feinjustiert für die Temperatur auf +2 und für die Tonung auf +1.
Das nun in meinen Augen fertige Bild wirkt durch die Absenkung der Lichter ruhiger und mit dem Schnitt minimiert sich der ausgefressene Himmel, den ich diesmal nicht korrigieren wollte, auf ein erträgliches Maß. Durch die Anpassung des Weißabgleichs wirkt das Grün, es hat jetzt mehr Gelbanteile, nicht mehr ganz so hart. Insgesamt nähert sich das Bild vom Entwicklungsstil einer HDR-Entwicklung an – es ist aber keine. Dass ich mit der Bearbeitung nicht so falsch liegen kann, zeigen mir die neuen Vorgaben in Lightroom: Seit neuester Zeit verstärkt dort Adobe im Entwickeln-Modus die Angebote seiner Presets. Über adaptive, KI-unterstützte Entwicklungsvorgänge kann man dort interessante Effekte erzielen, und die Effekte über einen Schieberegler in der Intensität noch einregeln. So gibt es über „Jahreszeiten: Sommer“ 12 Einstellmöglichkeiten, die zwar nicht adaptiv geregelt sind, aber trotzdem wirken. Das von mir an dieser Stelle entwickelte Bild gleicht bis auf eine kleine Nuance an geringerer Helligkeit der Preset-Einstellung SP12. Ich habe es am unbearbeiteten Bild ausprobiert, das Ergebnis überzeugt durchaus, kommt aber nach meinem Empfinden nicht, vor allem nicht ohne vorherige Bearbeitung im RAW-Konverter an die „händische“ Entwicklung heran. Man darf gespannt sein, wie sich das weiterentwickelt.

Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Bild wurde aufgenommen im Silbergrund am Silbergraben am Triefstein nahe dem Gerastollen auf dem Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha.

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