(1) Clubiona (cf.) pallidula - eine Sackspinne (Fam. Clubionidae)
Oft findet man die Gespinste der Sackspinnenarten an Schilfhalmen, wo sie die Blätter kunstvoll eckig zusammenfalten und ihre Eier in dem gut geschützten Kokon bewachen.
Durch die geradezu riesigen, furchterregenden und mit ihrer dunklen Farbe noch kontrastreich hervorstechenden Kiefer wissen sich die Spinnen wohl zu wehren - und kommen bei Störung blitzartig aus ihrem Versteck geschossen. Für Menschen sind unsere mitteleuropäischen Arten allerdings praktisch immer ungefährlich, anders sieht es schon in den Tropen aus. Nur Cheiracanthium punctorum, der Dornfinger, macht manchmal Furore - und trägt zur hiesigen, bei uns völlig unangemessenen Spinnenangst bei. Ich hab die Art noch nie gesehen.
Hier hat ein Weibchen der von mir vermuteten (daher "cf."), nicht seltenen Wald-Art sein Nest in einem Sal-Weidenblatt (Salix capraea) gebaut - und ich vermute, daß auf dem zweiten, am selben Tag gefundenen Gespinst der Abb. 7 ein Jungtier der Art zu sehen ist. Abb. 1 - 6 zeigen alle dasselbe ausgewachsene Tier.
Von den Sackspinnen (Clubionidae) gibt es in Mitteleuropa zwei Gattungen: Clubonia und Cheiracanthium. Beide zusammen bieten ca. 35, teils schwer und nur durch Genitalmikroskopie unterscheidbare Arten.
Beide Funde und Fotos: Neukappl/Opf., 17.8.2020.
6.3.21 f
Tante Mizzi 24/03/2021 8:02
Eine sehr schöne Aufnahme von dieser interessanten Spinne !!! Als vor Jahren der Vormarsch des Dorffingers "angekündigt" wurde, hatte ich schon ein wenig Panik, aber ich habe auch noch keinen gesehen und heute denke ich, ich würde ihn nicht mehr fürchten !!!Ich wünsche Dir einen schönen Tag und bleib gesund!
Liebe Grüße
Mizzi
Karl G. Vock 06/03/2021 10:47
Schönes Makro.LG
Karl
alicefairy 06/03/2021 10:16
Prima gezeigt und beschriebenLg Alice
Der Könich 06/03/2021 10:13
eigentlich wollte ich ja gerade schreiben, dass der ammen-dornfinger in bestimmten wärmebegünstigten regionen recht häufig vorkommen soll (bei uns etwa in teilen der steiermark und solchen des brugenlandes), aber um ehrlich zu sein: gesehen habe ich auch noch keinen.allerdings erinnere ich mich an eine dokumentation, bei der am rand eines weges etwa ein dutzend nester auf wenige meter wegeslänge gefunden wurden. beeindruckend sind sie allemal auch wenn die geschichte mit den nekrotisierenden wunden, imho, mit grösster vorsicht zu geniessen ist.
aber was du immer für viecher findest (und darüber weisst), ist erstaunlich.
lg heinz