(1) Der Rainfarn-Blattkäfer (Galeruca tanaceti) und ein Parasit seines Eigeleges, ...

(1) Der Rainfarn-Blattkäfer (Galeruca tanaceti) und ein Parasit seines Eigeleges, ...

... die Erzwespe Oomyzus galerucivorus.
Alle Fotos aus Fischbach bei Kallmünz/Oberpfalz, Bayern - vom 21.9.2019.

Hier ein Weibchen des Käfers - am 14.9.19 hatte ich schon ein Bild davon in der fc gezeigt. Gerade sieht man sie oft auf der Suche nach Eiablagestellen im Gras herumstolpern.
Die dicken, ungeschickten Käfer legen ihre meist 65 Eier umfassenden Pakete an möglichst hohen Punkten der Umgebung ab. Und (fast?) immer an Pflanzen, die nicht zu den Nahrungspflanzen seiner Larven gehören. Die sind ja nicht unbedingt viel höher als z.B. trockene Stiele der Flockenblumen oder Schafgarben oder des Wiesensalbei, die alle zu seinen Larvenpflanzen gehören. Warum? Weiß nicht ...
Jedenfalls versucht der Käfer immer, die höchsten Punkte der Umgebung an Pflanzen zu erreichen - was gar nicht einfach ist; die Käfer purzeln ganz oft bei dem Versuch wieder herunter - und fangen mit stioischer Gleichmut von neuem an.
Die hohe Eiablage bietet wohl einige Vorteile, die Temperaturen betreffend und den Parasitierungsgrad. Denn in Bodennähe bei für den Käfer einfacherer, dichter Ablage der Eipakete finden die Parasiten leichter mehr "Opfer". Was das Kleinklima betrifft, weiß man es wohl noch nicht so genau - einerseits ist die Bodenfeuchtigkeit höher als die Luftfeuchtigkeit in der Höhe und damit vielleicht bei Kälte für die Eier schädlicher - die aber andererseits bei mehr Sonneneinstrahlung eher vertrocknen. Was wiederum die Art zur Eiablage bis einschließlich Dezember "zwingt", denn u.a. ist die Ei-Entwicklungsdauer begrenzt, viele überleben eine zu lange Eizeit nicht ... Komplizierte Ökologie!
Die Wissenschaftler Dres. Torsten Meiners, Elisabeth Obermaier und Barbara Randlkofer haben etliche hochinteressante Artikel über den Käfer und seinen zumeist auf ihn spezialisierten Hauptparasiten geschrieben!

23.9.2019