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(1) Die "Rotgestreifte" Kugelspinne (Enoplognatha cf. ovata) ...

(1) Die "Rotgestreifte" Kugelspinne (Enoplognatha cf. ovata) ...

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(1) Die "Rotgestreifte" Kugelspinne (Enoplognatha cf. ovata) ...

... hat viel öfter k e i n e roten Streifen wie in Abb. 3!
Die rote Farbform heißt - zumindest bei E. ovata "redimida". Ob auch bei Enoplognatha latimana, die man nur genitalmikroskopisch von ovata unterscheiden kann (deshalb "c.f"), weiß ich nicht.
So ist die Rotgestreifte eigentlich gar keine - und nicht mal eine sichere Art!
Unbefriedigend finde ich das, aber es ist nun mal ehrlich, sich nicht bei Unkenntnis der noch so aufwändig (z.B. genetisch durch "barcoding") eventuell (!) bestimmbaren Art festzulegen. Auch bei der Genetik spielt die Wahrscheinlichkeitsstatistik der Nähe der Verwandtschaft eine gewisse Rolle.
Was war das früher einfach - ein Kleiner Fuchs war einfach ein Kleiner Fuchs ... und ist es - jedenfalls bisher! - heute noch! Bei vielen Insekten-, Spinnen- und Pilzarten sind - wie hier - auf einmal zwei (oder gar mehr!) Arten aus einer geworden. Und wenn man sie nicht mit den eigenen Mitteln sicher bestimmen kann, ist man frustriert. Das Kind muß einen Namen haben - schließlich beruht doch unser Erlernen der Sprache darauf und verunsichert einen, wenn mal was ganz anders ist, als man es sich so "landläufig" denkt ... Ich kenne "Pilzler", die aus diesem Grund keine Lust mehr auf ihr Hobby haben!
Andererseits denke ich oft, so interessant es auch als Vorgeschichtsforscher wäre, die Menschheitsgeschichte zu lernen und voranzubringen: alle paar Wochen wird alles wieder umgeworfen und der Menschheitsstammbaum neu konstruiert; u.a., weil da noch die Altersbestimmung hinzukommt.
Da haben es die Spinnenforscher schon leichter - ihre Objekte sind aus der Jetztzeit! Jedenfalls zuallermeist - es gibt schließlich auch "Paläo-Arachnologen", die den Stammbaum der Spinnentiere erforschen ...
Ach was! Ich freu mich einfach an den vielen wunderbaren Formen und Farben und ihrem Zustandekommen (soweit man es überhaupt ahnen kann) - das Staunen sollte man nicht verlernen! Bisher kann ich's noch ...

Funde:
(1) und (2): selbes Tier, Neukappl/Opf., 2.7.2022,
(3): Weibchen mit Kokon - nordöstlich Regenstauf/Opf., 30.6.2022.

14.7.2022 f

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