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(1) Erst auf einem anderen Foto mit Kammeis (engl. "needle ice") vom selben Tag ...

(1) Erst auf einem anderen Foto mit Kammeis (engl. "needle ice") vom selben Tag ...

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(1) Erst auf einem anderen Foto mit Kammeis (engl. "needle ice") vom selben Tag ...

... hatte ich (siehe fc-Foto vom 12.12.22!) entdeckt, daß gleichzeitig in meinen Pflanzkisten mit lockerer Erde und den diesjährigen alten Tomatenstängeln auch das seltene Bandeis (engl. "ice ribbons" = "ice flowers") zu finden war (Abb. 1 unten)! Nix wie raus und flott fotografieren - denn es ist oft nur ganz kurze Zeit zu sehen; zu anfällig für schnelles Dahinschmelzen sind die nach meinen Messungen nur 0,05 bis 0,7 mm dicken Eisfädchen!
Dieses Basikryogen (von der Basis her wachsendes Eis) bildet sich bei Temperaturen um null Grad durch Wassertransport aus dem Boden in den alten Leitungsbahnen der Pflanzen, meist erdnah.
Die dünnen, von innen her in bandförmigen Reihen aus den Poren der Pflanzen wachsenden waagerechten Eissäulchen (Abb. 2) sprengen die Rinde der Stiele ab - ganz so, wie es auch das Haareis auf Ästen tut. Bei dem ist aber, wie man weiß, eine chemische Redaktion von im Holz wachsenden Pilzen für die Eisbildung notwendig; dieses Bandeis hier wächst allein aufgrund physikalischer Gegebenheiten.
Die englische Bezeichnung "ice flowers" oder "ice ribbons" für unser Bandeis rührt daher, daß sich bei stärkerem Längenwachstum der Eisfäden manchmal um den Stiel herum ganze Serien gebogener, senkrecht stehender Bänder bilden und - von oben gesehen - wie eine Blüte wachsen.
Auf allen möglichen Pflanzenarten konnte ich das schon im Kleinen beobachten - aber auf Distelstielen, wo Bandeis angeblich am häufigsten vorkommt, noch nie :-) !

Fotos: Regenstauf/Opf., 12.12.2022 f

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