103 Flussmeisterei-Station AI-Auto (bearbeitet)

103 Flussmeisterei-Station AI-Auto (bearbeitet)

Ich bleibe noch ein wenig bei dem Software-Hersteller ON1 aus Oregon. Das Herzstück der Software ist dabei das Programm ON1 Photo RAW 2023, das wie der Name schon ausdrückt, ein mächtiges Programm zur Bearbeitung von RAW-Dateien ist. Es ist vergleichbar mit Photoshop, und durchaus eine Konkurrenz. Wie alles hat auch dieses Programm Stärken und Schwächen, ist aber nach meinem Empfinden eine ideale Ergänzung, vor allem weil beide Programme zueinander kompatibel, und über Plugins verknüpft sind.
Ausgangspunkt für dieses „Kunstwerk“ ist das zuletzt bearbeitete Bild über Lightroom und Photoshop mit dem Haus der Flussmeisterei.

Über Lightroom öffne ich das Programm ON1 Photo RAW 2023. Die Maske, das ist eine Arbeitserleichterung, ist den beiden Masken der schon vorgestellten beiden Programme angepasst und schaut vor der Oberfläche fast identisch aus. Der einzige Unterschied ist, dass ich hier gegenüber ON1 Effects 2023 statt 2 Buttons fünf Buttons vorfinde: „Entwickeln“, „Effekte“, „Himmel“, “Portrait“ und „Lokal“. Neben den bekannten Bereichen Effekte und Lokal, kann ich in diesem Programm über „Entwickeln“ ein RAW-Bild vollständig wie in Lightroom oder aus dem in PS bekannten RAW-Konverter bearbeiten, wobei die Anzahl der Möglichkeiten, beziehe ich das Arbeiten über Stile und Filter mit ein, fast noch größer ist. Über „Himmel“ kann man den Himmel austauschen, und über „Portrait“ läuft eine Gesichtersuche. An diesen Stellen muss ich mich selbst erst noch richtig hineinfinden. Auch besitzt das Programm eine Bibliothek. Über die man seine Bilder ordnen, sortieren und strukturieren kann. Alles in allem ein riesiges Programm, das alles Möglichkeiten von Lightroom, PS und anderem in einem Programm vereint. Und größte Vorteil: für dieses Programm gibt es ein Benutzerhandbuch auf Deutsch. Alle anderen Programme mit ihren vielfältigen Bereichen, auch die Workshops und Lernvideos sind in der Regel nur in Englisch verfügbar.

Im geöffneten Bild gehe ich nun auf den Bereich „Entwickeln“ Dort finde ich unter „Ton & Farbe Einstellmöglichkeiten und Regler, wie sie aus dem RAW-Konverter von PS & Co. bekannt sind, die sich ähnlich gegliedert aufbauen. Interessant ist der Button „AI-Auto“ neben dem Button „Manuell“ unter Tonwert. Die Funktion will ich anhand dieser Aufnahme einmal beispielhaft vorführen.
Ich ändere jetzt unter Tonwert den Wert der Belichtung auf +3,2 EV und die Lichter auf -100. Die Struktur stelle ich auf +100 und den Dunst auf -100. Dann betätige ich den AI-Auto-Button. Dieser bewirkt eine automatische intelligente Anpassung der Tonwerte und erzeugt ein „angenehmes“ Erscheinungsbild mit Hilfe der künstlichen Intelligenz (AI oder KI). Sah das Bild vorher durch die stark erhöhte Belichtung und durch die Einstellungen der anderen Regler aus wie eine unvollständig angefertigte Aquarellskizze mit größtenteils weißen Flächen und Stellen, die sporadisch mit Farbe ausgefüllt waren, so verblüfft das Ergebnis, das durch das Drücken des Buttons zum Vorschein kommt. Das Bild, was ihr gerade seht, ist nicht mehr weiter bearbeitet, sondern direkt aus dem Programm abgespeichert, wobei ich es noch intern als Preset für mich für weitergehende andere Bildbearbeitungen unter „Eigene Presets“ gespeichert habe. Man kann es als gelungene Variante einer farbenfrohen, surrealen HDR- einstufen. Der AI-Button hat übrigens automatisiert folgende Werte eingestellt: Automatisch +100 – Belichtung 0 – Kontrast auf +8 – Lichter auf -15 – Mitteltöne auf +9 – Tiefen auf +12 – Weiß auf +2 – Schwarz auf -4 – Struktur auf +100 –Dunst entfernen auf -100 – die Sättigung auf -5, und die Lebendigkeit (entspricht der Dynamik) auf +15.

Böse Frage: Welches Bild ist besser: das unbearbeitete, oder das bearbeitete?

Das Bild wurde aufgenommen im Silbergrund am Silbergraben nahe des Gerastollens etwas abseits vom Rundwanderweg der Talsperre Ohra bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha.