1097 - Fill up my senses

1097 - Fill up my senses

Um 6:00 Uhr ist die Nacht vorbei. Aufstehen, fertigmachen zum Frühstück, den Wagen wieder für die Weiterfahrt bestücken, und vorher noch ein paar Bilder der Hotelanlage festhalten. Auch das Prozedere am Morgen wird schon langsam zur Routine.

Kurz nach 8:00 Uhr breche ich auf. Mit der nächsten Fahrt am heutigen Tag durch das Hochland steht sicherlich eine interessante, aufregende Fahrt mit einzigartigen Erlebnissen und einer einzigartigen, dort vorhandenen Natur an. Viele der gezeigten Bilder können nur annähernd diese Eindrücke widerspiegeln. Es ist auch nicht so wichtig, wichtig sind die bleibenden Eindrücke im Kopf, von denen man zehrt. Damit verbunden ist auch eine spürbare Veränderung der eigenen Einstellung zur Natur und der sich durchsetzenden Erkenntnis, wie klein man als Mensch in diesem kosmischen Gefüge ist. Eine Einstellung, die einen auch in seinen Anschauungsweisen und Betrachtungen des persönlichen Handelns und Denkens beeinflusst, und damit das Fazit zieht, wie wichtig es ist, diese Natur für uns alle zu erhalten, und alles daranzusetzen, dass niemals jemand dieses Gleichgewicht aus persönlichen oder wirtschaftlichen Vorteilen, hierzu zähle ich insbesondere Egomanie, Überheblichkeit oder geopolitische Machtgelüste, für sich ausnutzen darf. Gerade jetzt, ich schreibe diesen Abschnitt gegen Ende März 2022 unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse, die sich in der Ukraine abspielen, sollte man einen wohlbekannten „Führer“ einer nach außen noch als „Großmacht“ bezeichneten Nation vielleicht einfach einmal für 14 Tage ohne Mittel über Island abwerfen. Was bedeuten „Grenzen“? – was „Groß“, was „Macht“? – ein schmaler Grat zur „Ohnmacht“?
Auch wenn ich wenig Hoffnung habe, dass dies hilft – viele können vielleicht meine Gedanken nachempfinden.
Das, die Natur in ihrer Vielfalt und Schönheit ohne Grenzen wertzuschätzen und für alle zu erhalten, ist genau das, was ich mit den gezeigten Bildern erreichen möchte.

Weit bin ich nach dem Aufbruch nicht gekommen. Gleich hinter Fellabær auf der 931 lege ich einen kurzen Stopp ein. Nochmals ein Blick über den Lagarfljót mit den schon gestern gezeigten Cottages.
Lohnt es sich nicht, für solche Blicke an einer besseren Welt mitzuarbeiten?

Aufgenommen am Upphéraðsvegur (931), mit Blick nach Südwesten bei Fellabær.