1955 - Nach den vielen, heute meist farbgealterten Papierbildern . . .
. . . kamen etwa zu dieser Zeit die ersten Farbdiafilme - hier der Agfa L UT 18. Sie konnten mit großen Helligkeitskontrasten - so wie hier - nicht gut fertig werden.
Fotografieren mit Tabellen der Verschlußzeit und der Blende, externem Belichtungsmesser, Zentimetermessen bei den Nahlinsen, dem ewigen Wagnis, gerade bei Diapositiven über- oder unterbelichtet zu haben, Film im Dunklen, zumindest im Körperschatten ("Sicherheitsfilm") herausnehmen, wobei sich Farbränder anfangs wohl nicht immer vermeiden ließen, vorbereitete Tüte beschriften, frankieren, abschicken. Warten auf die Post nach Rückkehr aus dem Urlaub, etliche Fotos "nichts geworden", Enttäuschung, Sparsamkeit, da nicht billig ("Mach ich jetzt sicherheitshalber noch eins?" - Dias sind ja kaum zu korrigieren), rahmen mit oder ohne Glas (heiße Diskussionen) - und schließlich der absolute Höhepunkt:
DAS "DIAS GUCKEN"!
Leinwand aufbauen, Projektor richten, Stecker suchen und über das Kabel fallen, ohne das teure Gerät herunterzureißen, Bücherstapel verschiedener Dicke auf dem Tisch, bis man sich einen Projektorständer leisten konnte (große Bildbände waren am besten, da die Fläche dann für die Füße ausreichte), durchbrennende hochpreisige Projektorbirnen - und nach den ersten hundert Bildern die ersten schnarchenden Verwandten, die beim Lichtanschalten - wie
im Hörsaal, wenn das Licht wieder anging - aufschreckten und so taten, als wäre nichts . . . (((-:
"Wunderbare Aufnahmen, Friedel . . . gleich müssen wir aber gehen" - "Nee, eben noch diesen Kasten (wir hatten schon Hunderter-Boxen mit Fünfziger-Magazinen!), sonst lohnt sich das ganze Theater doch nicht. Ihr seid ja gerade erst gekommen . . ."
Für uns Kinder war das immer toll und bis zum Alter von etwa 14 eigentlich nie langweilig.
Die Schilderung des danach folgenden Schmalfilms (natürlich ohne Ton und nur mit dem gegenüber der Projektorkühlung noch stärker einschläfernden Rattergeräusch der Zahnrädchen) erspare ich mir und Euch, denn da war der Aufwand für drei Minuten Doppel-Acht mit ewig reißenden Filmen, nachfolgender, gut nach Aceton riechender Klebemaschine etc. noch viel immenser: jedesmal Loriot und Heinz Erhardt in einem . . .
UND HEUTE . . .??? PC an, iPhoto an, schnell mal gucken, aber eben meist allein - oder eben in der fc (((-: !
Mein erster Seeurlaub in Eckernförde mit meinem älteren Cousin Franz-Josef. Abfotografiertes Dia von 1955 (etwas bearbeitet), 22.2.2013.
An den Holzlastwagen und das Transportband kann ich mich noch heute genau erinnern . . .
Dieter Fürrutter 22/02/2013 17:25
Sehr schöne Erinnerungen hast du da!
Bei uns wurde leider nicht so viel fotografiert.
Tolle Serie.
SG
Dr.Thomas Frankenhauser 22/02/2013 16:39
Doch - vielen Dank, liebe Maria!LGT
Maria J. 22/02/2013 16:36
Ein bißchen Patina ist bei alten Fotos immer ganz schön ... aber ich trotzdem nochmal rangegangen ... ,-)Gefällt es ... oder besser nicht ...?!
LG Maria
Andreas E.S. 22/02/2013 15:56
Sehr schön hast du die alten Fotozeiten heraus geholt und beschrieben. All das habe ich genauso erlebt (en)müssen. Allerdings bei vielen eigenen späteren Diavorträgen (Volkshochschule, Vereinen, Seniorenheimen) erfolgte eine sehr sorgfälige Auslese von Dias und Reihenfolge. Es mußten mindestens 1000 Dias zur Auswahl bereitstehen um ca. 120 maximal für einen Vortrag zusammen zu stellen. Dabei Gelegenheit viele alte Dias noch einmal anzusehen und kritisch auf Wirkung zu prüfen.LG Andreas
Buchberger Josef 22/02/2013 15:49
Tolle ErinnerungenIst schon Komisch das man auf den älteren Bildern am jüngsten ausschaut (lach)
VG Josef