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Werner Braun


Premium (Pro), Wien

1956

... war ein schlimmes Jahr in der Erinnerung vieler Einwohner Santorins. In der Nacht zum 9. Juli ereignete sich ein schweres Erdbeben (7,8 auf der Richterskala). Es dauerte keine Minute, aber das war lange genug, um etwa 40 % aller Gebäude (ca. 3500 Häuser) zu zerstören. Betroffen waren vor allem die Orte am Calderarand, am stärksten Oia, aber auch Imerovigli und Fira. 40 Menschen fanden dabei nach Schätzungen den Tod.
Noch 1994 waren vor allem in Oia die Erdbebenruinen unübersehbar. Teilweise wurden auf den Mauerresten neue Häuser erbaut. Auch heute gibt es noch Ruinen, aber sie sind selten geworden.
Dieser Balkon hat einst zu einer prächtigen Villa in Fira gehört. Die Villa ist zerstört - nur der Balkon lässt nun seit fast 50 Jahren ihre einstige Pracht erahnen. Aber wie lange noch? Vor 11 Jahren war das Gitter noch so gut wie vollständig ...

Canon EOS 20D
Canon EF 24 - 85 mm USM
Belichtungszeit: 1/1000 sec.
Blende: 16
ISO: 100
Brennweite: 85 mm

Nachtrag: In den hinteren Regionen der Santorin-Sektion im World-Channel habe ich folgendes Bild von Günter Schneider gefunden, das meiner Meinung nach nicht nur an sich sehenswert ist, sondern sich auch hier sehr gut zum Vergleich eignet.

o.t.
o.t.
Günter Schneider

Commentaire 14

  • rwesiak 09/07/2005 9:47

    wieder sehr schön fotografiert lg rosi
  • Lara M. 08/07/2005 11:15

    feine Stimmung ....
    meine Gedanken dazu:
    ... reste von uns menschen, die schön sind ....es gibt leider auch andere
    Gruß Lara
  • Günter Schneider 07/07/2005 11:37

    danke.....das ist wirklich interessant !
  • Fabienne Muriset 06/07/2005 0:12

    Mich macht das Bild vor allem nachdenklich in Bezug auf die neuen Hotelbauten, die in abenteuerlicher Weise immer weiter hinunter in den Krater gebaut werden - besonders in Imerovigli. Ich frage mich, inwieweit Bauherrschaft und Kundschaft sich der Gefahr bewusst sind. Denn eines ist klar: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es dort wieder mal heftiger wackelt und sich die schönen Terrassen und Pools zu den Ruinen der Skaros-Burg auf dem Meeresgrund gesellen werden.

    Übrigens: Ganze Ruinendörfer findet man noch im Zentrum der Insel, vorab in Messa Gonia. Aber auch in anderen Dörfern der Mitte, insbesondere in den abgelegenen Schluchten sind Ruinen nicht selten.

    Zu gerne würde ich sehen, wie es 1956 vor dem Erdbeben auf der Insel ausgesehen hat. Aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen, und das vermittelt dein Bild sehr eindrücklich.

    Grüsslis
    Fabienne
  • Werner Braun 05/07/2005 21:25

    @Thomas: Danke! Das mit dem Bauzaun kann ich bestätigen: ich hab das Objektiv überhaupt nicht ganz durchstecken können und habe daher rechts noch einen unscharfen Draht im Bild gehabt, den ich erst durch einen Ausschnitt beseitigen konnte.
    @Jürgen: Gegenlicht stimmt - nur halt kein direktes. Die Location ist in den oberen Regionen von Fira - schon gegen Firostefani hin und der Blick geht von dort nach Westnordwest, also eher auf die Seite, wo Oia liegt. Die Berge im Hintergrund gehören zu Therasia.

    lg Werner

  • JDR aus W. an der D. 05/07/2005 19:01

    @werner
    thx, ich hätte (ist schließlich bei dem diffusen licht nicht so einfach) eher auf gegnlicht getippt und da ich den blick so richtung neuer hafen bzw. weiter hinten ao richtung akrotiri eingeschätzt habe, bin ich zu dieser vermutung gekommen.
    jedenfalls finde ich die lichtstimmung toll ... die weißen ränder des geländers sehen aus wie lichtspiegelungen (aber kein schatten) ... vielleicht daher die leichte verwirrung ?!
    liegrü
    jdr
  • Thomas Arntz 05/07/2005 18:41

    Hallo Werner , ich habe das Motiv im Mai ebenfalls abgelichtet.Daher weiß ich das diese Aufnahme unter erschwerten Bedingungen zustande gekommen ist. Grund dafür war ein grobmaschiger Bauzaun durch den das Objektiv nur mit viel Mühe passte. So war es zumindest bei mir. Optische Ungereimtheiten wie Philip sie beschreibt kann ich nicht erkennen.Das Foto gefällt mir sehr, sehr gut.
    Liebe Grüße Thomas..
  • Werner Braun 05/07/2005 18:22

    @Alle: Vielen Dank für Eure Anmerkungen! Die Traurigkeit mit der man einer gnadenlosen Realität gegenübersteht, habe ich eigentlich nicht empfunden und mit dem Bild auch nicht ausdrücken wollen. Mir selbst scheint das Gefühl, welches das Bild zu vermitteln imstande ist, etwas sanfter zu sein - etwa wie melancholische Rückbesinnung an versunkene Pracht.
    @Jürgen: Danke! Es war an einem dunstigen Nachmittag - die Sonne stand schräg rechts vor mir.
    @Philip: Danke! Es dürften am Geländer helle Ränder vom Schärfen sein - sonst kann ich keine optischen Ungereimtheiten entdecken.

    lg Werner
  • Gernold Wunderlich 05/07/2005 15:22

    Oide hat geschrieben, was ich denke und fühle.
    LG Gernold
  • Alexander Schifter 05/07/2005 13:46

    bild und text machen mich betroffen.

    trotzdem wunderschön...

    lgas

  • Wilfried Becker 05/07/2005 12:11

    Das Fragment des Geländers vor dem Hintergrund der von der Sonne soft angeleuchteten See ist nicht nur eine
    tolle Doku, sondern hat für mich auch eine große Portion
    Romantik.
    Gruß Wilfried
  • Philip A. von Schimpff 05/07/2005 10:10

    Wenn man die Lichtstimmung Deiner Serie verfolgt, meinen sicherlich einige doch nicht in Hellas gewesen zu sein.
    Deine Geschichte rührt den Betrachter, was durch die Ausdruckskraft Deines Foto unterstützt wird.
    Mir gefällt wie sich der Verlauf des Geländers der Form des Meeres in der Bucht anzupassen scheint.
    Jedoch erkenne ich am Geländer helle Pixel. Reflexe? Überhaupt meine ich optische Ungereimtheiten zu vermuten.
    Wie dem auch sei. Grandios, weil es auf beeindruckende Weise informiert.
    Grüße, Philip
  • Ursus Styriacae 05/07/2005 10:09

    erst durch deine Erläuterungen bekommt dieses Foto die richtige Tiefe. Eigentlich ein trauriges Dokument unserer Zeit, das dennoch bildlich hervorragend getroffen ist
    lg Wolfgang
  • JDR aus W. an der D. 05/07/2005 10:02


    tolles bild werner ... und die erklärung dazu !!!!
    das bild dürftest du am morgen aufgenommen haben ?! ... wunderbare lichtstimmung, gefällt mir sehr
    liegrü
    jdr