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(2) Die FILZZAHN-BLATTSCHNEIDERBIENE (MEGACHILE PILIDENS)

(2) Die FILZZAHN-BLATTSCHNEIDERBIENE (MEGACHILE PILIDENS)

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(2) Die FILZZAHN-BLATTSCHNEIDERBIENE (MEGACHILE PILIDENS)

Dr. Christian Schmid-Egger hat mir nach Fotos die vermutete Art im fb bestätigt - daran gibt es deshalb nun keinen Zweifel mehr (Danke, Christian!) ...
Die Art entspricht der von mir vor zwei Jahren beobachteten an "meiner" Bienenkolonie in Neukappl/Opf. Damals hatte ich sogar - was mir auch zur Bestimmung beigetragen hat - ihre Parasitenart Coelioxys afra (unmittelbar und mit Folgen für die Blattschneiderbiene) beobachten können (siehe fc-Bilder in dem Ordner "Meine Bienenkolonie" ab 24.8.2019!).
Die jetzigen Aufnahmen stammen aus der weiteren Umgebung von Ramspau/Opf., Bayern, und zwar vom 26.7.2021 (Abb. 5 vom 29.7.2021 am selben Ort).
Abb. 1: Unglaublich, wie geschickt die Biene trotz ihres schnellen Fluges zwischen den Grashalmen der Wiese manövriert! Nirgendwo stößt sie an, ist mittelgradig vorsichtig, was Beobachter betrifft und läßt sich bei ihrem sicher für Blattscheiderbienen höherem Alter (abgeflogene Flügel!) nicht vom Besuch der Schmetterlingsblüten abhalten, an denen sie für ihren Nachwuchs Pollen und Nektar sammelt.
Abb. 2: Ansicht der Biene von oben. Relativ hoher Summton, paarige Filzflecken auf dem 6. Hinterleibssegment und die Größe von ca. 10 mm im Zusammenhang mit dem bekannten Vorkommen und dem Gesamteindruck einschließlich der weißen Bauchbürste sichern die Artbestimmung.
Abb. 3: Ansicht von seitlich-unten, die die weiße Bauchbürste zeigt.
Abb. 4: Die Blattschneiderbienen (Gattung Megachile) erkennt man gut an der Haltung, mit der sie beim Blütenbesuch den Pollen sammeln: Der Hinterleib ist nach oben angehoben, was sonst keine Bienenart so deutlich bietet.
Abb. 5: An die Wiese, die an Wege und einen Mischwald angrenzt, stehen etliche Büsche der Hundsrose (Rosa canina). An einem davon fand ich am Wegrand die typischen Blattausschnitte von Blattschneiderbienen. Die länglichen Ausschnitte brauchen diese für die Seitenwände ihrer im Boden oder in natürlichen Hohlräumen befindlichen Nester, die kreisrunden (es sind konstruktionsbedingt weniger) für die Deckel der einzelnen, hintereinander liegenden Brutzellen. Ob es hier Megachile pilidens gewesen ist, weiß ich nicht; es kommen schließlich von den 26 Megachile-Arten Mitteleuropas 20 allein in Deutschland vor - und in dem Naturgebiet der Aufnahmen sicher mehr als nur diese Art. Jedenfalls ist die Biene (durch mich?) beim nur Sekunden dauernden Schneiden des Blattes in der Mitte des unteren Bildrandes offenbar gestört worden - denn der eigentlich für das Nest benötigte Ausschnitt wurde am Rosenblatt zurückgelassen. Die etwas eingetrockneten Ränder der Schnittstellen weisen allerdings auf einige Zeit zurückliegende Schneidetätigkeit hin. Ich werde wohl diese angeschnittenen Blätter mal einsammeln und mit denen aus meiner M.pilidens-Eichenblattsammlung vergleichen - aus dem Schnittradius läßt sich zumindest auf die Größe der schneidenden Biene einigermaßen schließen, denke ich ...
Beim Schneiden der Blätter sind die Bienen - wohl wegen der Freßfeinde - ausgesprochen vorsichtig, und man kann sie dabei nur schwer entdecken, geschweige denn, fotografieren. Mit Geduld beim Warten auf die ortstreue Biene (die natürlich nicht überall geeignete Blätter findet) an den Stellen, wo man (frisch) ausgeschnittene Blätter findet, geht aber auch das.
In der Bienenkolonie von 2019 hat M. pilidens Ausschnitte von jungen Stieleichen-(Quercus robur-)Blättern ganz aus der Nähe verwendet, von denen ich alle 2019 gefundenen gesammelt und getrocknet habe. Bißchen zwanghaft-verrückt, aber hochinteressant!!!

27.7.2021 f

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