(2) NOTHRIS VERBASCELLA, ein an Königskerzen (Verbascum spp.) lebender Kleinschmetterling
Schon ganz oft haben wir große angefressene, verkotete Stellen an Königskerzen gefunden, meist an der Spitze von - wie bei Verbascum üblich - im zweiten Jahr blühenden Exemplaren, aber noch nie den Verursacher.
Die schönen Blumen wollten wir auch nicht auseinandernehmen, um sie nicht am Blühen in meiner Lieblingsfarbe gelb zu hindern.
Vorletztes Jahr hat einer unserer Nachbarn beim (völlig überflüssigen!) Freischneiden eines Waldrandes eine riesige blühende Königskerze umgemäht, die einzige ihrer Umgebung - und das mit einem Handmähgerät, wo man doch sieht, was man umsäbelt ...
Respektlos - inzwischen sieht man aber immer öfter, daß die Verantwortlichen nicht selten blühende Pflanzen - egal, welcher Größe (vom Natternkopf über Wiesensalbei bis zur Königskerze) - beim Mähen stehenlassen; die Leute lernen offenbar - wenn auch langsam - dazu!
Bei unendlich vielen (Hybrid-?)Königskerzen an einem Weg und auf einem Kahlschlag in Hirschling/Oberpfalz, Bayern, hab ich nun doch mal vorsichtig eine auffällige Stelle geöffnet. Heraus kam eine ca. 15 mm lange Raupe des o.g. Kleinschmetterlings aus der Familie der Palpenmotten (Gelechiidae): Nothris verbascella.
Die offensichtlich auch die (ja zur Verteidigung gedachten!) Sternhaare ihrer Nahrungspflanze nicht mag - und sie (Bild 1, linker Bildrand!) in kleinen Ballen, evtl. vor dem Fressen, beiseiteschiebt. Die Minierkanäle im Blütenstand-Stengel der Königskerze ruinieren teilweise die ganze Pflanze.
Bild 2 und 3 zeigen jeweils eine andere Ansicht der Raupe. Ihr Falter sieht ähnlich wie die Hummelmotte aus: hellbraun und unspektakulär.
Fund und Fotos: 8.6.2024 mittags, Hirschling am Regen/Opf.
19.6.2024 f
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