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289 Forstwirtschaft (unbearbeitet)

289 Forstwirtschaft (unbearbeitet)

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homwico


Premium (Complete), Coburg

289 Forstwirtschaft (unbearbeitet)

Inzwischen befinde ich mich etwa auf halber Strecke am westlichen Ufer des Silbergrunds. Bis zum Zusammentreffen der Arme Silbergrund und Kerngrund liegt noch etwa eine Strecke von gut einem Kilometer vor mir. Ab dieser Stelle beginnt auch der Grund breiter und breiter zu werden. Durch den dicht stehenden Nadelwald schimmert die türkisfarbene Wasseroberfläche. Auch hier befinde ich mich noch um die 30 - 40 Meter oberhalb der Wassergrenze.
Und im Vordergrund zollt wohl auch in diesem schönen Stück Natur der Wald dem Klimawandel seinen Tribut: Kreuz und quer durcheinander, vom Harvester gefällt, man kann dies an Teilen der Rinde an den Stämmen erkennen, liegen die Baumstämme am Wegrand. Die noch recht frischen Schnittflächen zeigen die Spuren der Trennvorrichtung, in der Regel eine hydraulisch angetriebene Kettensäge, mit der die universelle Maschine die Stämme sekundenschnell zersägt. Ein Harvester ist ein Holzvollernter, der die Bäume fixieren, fällen, entasten, auf Länge geteilt schneiden und auch gleich in Sortimente stapeln kann. Dadurch bündelt man mehrere Prozesse. Diese Arbeitsschritte sind somit innerhalb kürzester Zeit erledigt. Verantwortlich für diese Arbeitsprozesse sind die Arbeitsköpfe des Holzvollernters, wobei verschiedene Köpfe im Angebot zu finden sind. Und natürlich gibt es auch die unterschiedlichsten Maschinentypen wie Rad-Holzvollernter, Bagger, Schreitharvester oder Schiebe-Holzvollernter. Allen zu eigen ist jedoch der kranartige Arm, an dem der Arbeitskopf befestigt ist und hydraulisch arbeitet. Die Harvester werden in drei Größenklassen unterteilt: Kleinharvester mit bis zu 70 kW (95 PS) für Baumdurchmesser bis 30 cm Durchmesser — Mittlere Harvester zwischen 70 kW bis zu 140 kW (190 PS) für Baumdurchmesser bis 60 cm — und Großharvester über 140 kW. Diese können Bäume bis zu Durchmessern von einem Meter bearbeiten.
Bezüglich der ökologischen Auswirkungen scheiden sich die Geister:
Vorteile der Maschinen sind zweifelsohne vorrangig ihre Schnelligkeit und damit die Möglichkeit sich auf dem heiß umkämpften Markt preislich zu behaupten. Auch die Verletzungs- und Unfallgefahr ist, da alles vollautomatisch ohne Handarbeit abläuft, wesentlich geringer als beim manuellen Hantieren mit einer Kettensäge.
Nachteile sind der durch die Schnelligkeit und Vollautomatisation auftretende Personalabbau. Man sagt, dass eine Maschine die Arbeit von bis zu sechzehn Waldarbeitern übernimmt.
Zudem ist es augenblicklich noch nicht abschätzbar, diese wird wohl noch etliche Jahre dauern, welche Schäden die riesigen Räder, teils mit schweren Ketten bespannt, durch eine Bodenverdichtung und Wurzelschädigungen, wirklich anrichten. Ganz zu schweigen von den beschädigten Bäumen links und rechts der Gassen, durch denen sich der Harvester seinen Weg bahnt. Wer schon einmal die bis zu 70 Zentimeter tiefen Spuren in den Gassen gesehen hat, kann sich das Dilemma vorstellen. Auch die angelegten Forstwege werden durch das Befahren nicht besser. Wer schon einmal nach einem Regenguss oder nach einer längeren Schlechtwetterperiode auf solchen Wegen spazierend unterwegs war, weiß, was ich meine.

Vorgesehene Optimierung: Ausrichten, Helligkeit und Lichtstimmung verbessern.

Das Bild wurde aufgenommen am westlichen Ufer des Seitenarms am Silbergrund der Ohratalsperre bei Luisenthal zwischen Ohrdruf und Oberhof im Landkreis Gotha.

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