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Premium (Complete), Coburg

382 Bus - Rendevous

Hier nochmals der Blick über den Platz von einem anderen Standort, der neben der links zu sehenden Warteinsel mit ihren Haltestationen und dem Coburger Landestheater im Hintergrund die großzügige Fläche für den Busverkehr auf der rechten Seite zeigt. Man kann gut erkennen, dass man dennoch genügend Platz für eine mögliche Außenbewirtung der dort ansässigen Gastronomie gelassen hat.
Interessant ist auch die historische Entwicklung des Theaterplatzes: Die Fläche für den Platz ergab sich aus der Schleifung der alten Stadtmauer und der Auffüllung des ebenfalls dort vorhandenen Stadtgrabens, was man 1815 vor gut 200 Jahren realisierte. Gedacht war der neu entstandene namenlose Platz als Fortsetzung des Schlossplatzes, der als Vorzeigeobjekt des Herzogtums unter Herzog Ernst I zwischen 1830 und 1837 entstand. Bereits in den 1820er Jahren begannen die Vorarbeiten mit dem Abriss der östlichen Häuser der Grafengasse sowie den Umgestaltungen der nördlichen Fassaden von Schloss Ehrenburg in neugotischem Stil unter Karl Friedrich Schinkel. Das Areal um den Theaterplatz war zum größten Teil in herzoglichem Besitz, auch eine „Stahlhütte“, das war eine dortige Schießstätte, die bereits Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg errichten ließ, fiel dem Abriss zum Opfer. Das Herzogshaus bestimmte als Besitzer auch die Reglements zur Nutzung der neuen Grünanlage.
In der Platzmitte legte man eine von einem kunstvollem schmiedeeisernen Zaun umfasste Grünfläche an. Mit der Umgestaltung entstand auch um 1815 die Stadtvilla am Theaterplatz 10/11, die den westlichen Abschluss des Platzes bildet. Um 1913 war dort eine Vereinsbank, später nach Umbau und Umgestaltung die Coburger Bank und heute die VR Bank angesiedelt. Auch das Coburger Landestheater baute man erst im Jahr 1840. 1875 bekam deshalb der Platz nun auch seinen heutigen Namen: Theaterplatz.
Aufwertung erfuhr der Platz 1911 zudem mit dem Aufstellen eines vom Coburger Bildhauer August Sommer entworfenen Denkmals des Generalmarschalls und Prinzen Friedrich Josias, dass im nordwestlichen Bereich der Grünfläche seinen Platz fand.
Entlang der Grünflächen verliefen in südöstlicher Richtung auf beiden Seiten Straßen: eine entlang der heutigen Begrenzung zum Josias- oder Prinzengarten, diese Gartenanlage hieß früher umgangssprachlich auch Bulgaren-Garten nach dem Zar Ferdinand von Bulgarien, der über die Koháry-Linie mit dem Coburger Herzogshaus verbunden war. Die andere entlang der Häuserzeile, dort wo auf dem Bild die jetzige Straßenführung zu sehen ist. Die beiden Straßen sind öfters zu Zeiten der auf dem Gemüsemarkt stattfindenden Jahrmärkte, Weihnachts- oder Ostermärkte mit in das Marktgeschehen eingebunden worden. Ich bin dort selbst als Kind auf einer Seite an den Buden hinauf und auf der anderen Seite an den Buden wieder hinuntergelaufen.
1968 war damit Schluss: Im Rahmen einer Umgestaltung wurde der Prinzen/Josiasgarten zum Bürglaßgarten vergrößert. Das Josias-Denkmal wurde dabei ein Stück verlegt. Es verschwand damit auch die dort am alten Garten verlaufende Straße, die im gärtnerischen Konzept mit aufging.
2007 gestaltete man schließlich den Platz zu seinem heutigen Aussehen und zu seiner Funktion als Bus-Rendezvous-Platz. Dadurch verkleinerte sich der Garten wieder auf seine ursprüngliche Größe.
Aufgenommen am 24. Mai 2019.

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