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(4) Ein junges Männchen der Zauneidechse (Lacerta agilis) mit Zeckenbefall

(4) Ein junges Männchen der Zauneidechse (Lacerta agilis) mit Zeckenbefall

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(4) Ein junges Männchen der Zauneidechse (Lacerta agilis) mit Zeckenbefall

Hier die vier Zecken (Ixodes ricinus, Gemeiner Holzbock) an der bei Eidechsen üblichen Befallsstelle: Hinter dem Vorderbein können die Tiere die Plagegeister nicht durch Kratzen oder Beißen loswerden.
Die obere Zecke ist durch aufgenommenes Blut schon dicker. So groß wie beim Menschen oder z.B. Hunden (sie erreichen vollgesogen gut einen Durchmesser von einem Zentimeter) werden die Zecken allerdings wohl bei den Eidechsen nicht; jedenfalls waren sie bei denen, die ich oft befallen gesehen habe, stets ganz deutlich kleiner. An der kontinuierlich aufgenommenen Blutmenge wird es nicht liegen; ich vermute eher, die dickeren Parasiten wären von der Echse doch erreichbar und würden dann entfernt. Ob die kleineren Zecken bei der geringeren Blutmenge schon vermehrungsfähig sind, sie sich früher abfallen lassen (weil sie mehr gestört werden?) - und/oder einen neuen Wirt suchen, weiß ich nicht*. Das herauszufinden wäre auch mal interessant. Ich muß noch nachsehen/nachlesen, ob es sich hier um Nymphen oder ausgewachsene Zecken handelt. Das würde vielleicht einige der obigen Fragen beantworten ...

*P.S.: Hab nachgesehen: Es sind achtbeinige Nymphen des Holzbocks und keine sechsbeinigen Larven. Zum Lebenszyklus paßt es, daß die Nymphen (für die als Wirt die Zauneidechse in den Graphiken wenig bis nicht vorkommt, sondern meist Kleinsäuger wie Mäuse oder Eichhörnchen, auch Vögel ...), die sich am Boden zu den (ungesogen) mit 4 mm etwa doppelt so langen Erwachsenen häuten, eben auch bei den Eidechsen als Bodentieren passen. Deshalb findet man auch keine zentimetergroßen, vollgesogenen Zecken an den Tieren. Die obere linke Zecke wird sich wohl bald abfallen lassen und die nächsten Wochen zur Häutung im Laub am Boden verbringen. Um dann uns Menschen mit ihren Bissen und der Borrelioseübetragung zu ärgern ...
Lit.: A. Estrada-Pena et al. (Ticks of Europe and North Africa, Springer, 2017 - über 400 Seiten mit vielen Abbildungen der verschiedenen Stadien und Verbreitungskarten für jede Art!) erwähnen für die ganze Paläarktis 59 Ixodes-Arten; von den in Deutschland vorkommenden Arten aus den 25 des im Titel beschriebenen Gebietes sind Eidechsen (als Wirte der Nymphen) lediglich für Ixodes ricinus bekannt!

Foto: Neukappl/Opf., 29.3.2020

2.4.20

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