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(4) ZAUNEIDECHSEN - meine Namenstagstierchen. LACERTA AGILIS

(4) ZAUNEIDECHSEN - meine Namenstagstierchen. LACERTA AGILIS

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(4) ZAUNEIDECHSEN - meine Namenstagstierchen. LACERTA AGILIS

Am 7.3.2021 sahen wir in Neukappl/Opf. die ersten Zauneidechsen des Jahres - ausgesprochen früh, denn zeitweise war es noch sehr kalt, aber etliche Tage im Februar/März hatten schon annähernd sommerliche Temperaturen.
In der Reihenfolge des jährlichen Erscheinens fanden wir mittags erst ein vorjähriges Jungtier (Abb. 6 und 7), dann ein altes Männchen (Abb. 1 bis 5, 8 und 9) an einem steilen, südexponierten Feldrand, der auf ca. einen Meter Breite mit längerem Gras, teils mit Schafgarbe und höchstens kniehohen Eichen sowie jetzt mit Frühlings-Hungerblümchen (Draba verna) und Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris) bewachsen ist.
Beide Tiere hatten wohl in einem Mauseloch überwintert, in dessen unmittelbarer Nähe sie sich sonnten. Genau dort hatten wir das ältere Männchen auch im Vorjahr schon beobachtet (Abb. 8) - und man konnte es an seinem Farbmuster eindeutig als dasselbe wiedererkennen! In das Loch flüchtete dieses jetzt bei zu größer Störung, wie auch im Frühjahr 2020; die große Ortstreue der Zauneidechsen ist bekannt. Sie können mehr als zehn Jahre alt werden und sind unsere häufigsten Eidechsen. Häufiger werden sie allerdings aufgrund des Lebensraumverlustes (und des Insektenrückganges?) aber nicht. Sie sind - wie alle anderen Reptilien und auch die Ampihibien gefährdet!
Sonnenbaden macht müde - die Augen fallen einem zu ...
Eidechsen haben ein durchsichtiges Unterlid, das etwas Licht durchläßt; so können sie einen eventuell bedrohlichen Schatten trotz geschlossener Augen registrieren und flüchten.
Bewegt man sich vorsichtig und langsam, kann man das Tier fast berühren. Den Grashalm im Vordergrund hätte man wegnehmen können - hab's später probiert. Dabei sollte man doch annehmen, daß gerade ein älteres Tier wie dieses sehr vorsichtig und scheu ist; erst recht, wenn wie hier der Schwanz schon bei einmaligem Verlust nachgewachsen ist. Aber vielleicht haben gerade sie aus Erfahrung gelernt, was wirkliche Gefahr bedeutet. Vorübergehende Spaziergänger stören sie wenig, suchende Hunde schon eher. Christa hat bei dieser Gelegenheit an diesem Tier beobachtet, daß es den Kopf anhob, wenn ein Hund dort, wo man ihn noch nicht sehen konnte, bellte. Kamen die Leute - mit und ohne Hund, laut oder leise - näher, rührte es sich nicht. Ob es denn wirklich (Sehschärfe eher in der Nähe?) gelernt hatte, Hunde am Gebell zu erkennen???

9.3.2021 f

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