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418 Edinburgh - Palais

418 Edinburgh - Palais

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homwico


Premium (Complete), Coburg

418 Edinburgh - Palais

Im Auftrag von Karl August Freiherr von Wangenheim in den Jahren 1845/46 an der Nordseite des Coburger Schlossplatzes erbaut, sieht man auf diesem Bild das „Edinburgh-Palais“. Das ursprünglich zweigeschossige, im Stil des italienischen Frühmanierismus errichtete Palais blickt mit seiner Schauseite zum Schloss Ehrenburg. Zur gleichen Zeit baute man weiter nördlich angrenzend für den Staatsrat und Kammerherrn Emil Freiherr von Pawel-Rammingen eine Villa, die man später Kyrill-Palais nannte.
Seinen Namen erhielt das Edinburgh-Palais, weil es im September 1865 der britische Prinz Alfred von Edinburgh oder auch Duke of Edinburgh, erwarb. Zunächst ließ dieser es im Stil der Neurenaissance modernisieren und um ein drittes Geschoss aufstocken, ließ einen vorgetäuschten Mittelrisalit und einen aufgesetzten Giebel mit kleinem Obelisken anbringen, wo es dann als schlossnahes Gästehaus zur Ehrenburg zur Verfügung stand.
Mit Einzug Prinz Alfreds im Jahr 1881, dieser trat die Nachfolge von seinem kinderlos gebliebenen Onkel Herzog Ernst II. an, erfolgte der nächste Umbau. Für seine Familie, er hatte mit seiner Frau Maria Alexandrowna Romanowa fünf Kinder, ein sechstes starb bei der Geburt, brauchte er Platz. Seine Gemahlin war durch Geburt Großfürstin von Russland und durch die Heirat mit Prinz Alfred Prinzessin von Großbritannien neben einer Prinzessin von Großbritannien und Irland gleichzeitig Herzogin von Sachsen-Coburg und Gotha. Deshalb ließ er mit einem viergeschossigen Ostflügel in der Allee, diese verläuft im Bild rechts am Bildrand am Palais vorbei, die Wohnfläche um mehr als ein Drittel vergrößern. Bis zum Tode von Herzog Ernst II. 1893 wohnte die Familie im Palais und in der benachbarten Villa, weshalb sich im Volksmund schnell der Name „Edinburgh-Palais“ einbürgerte.
Das Palais stand bis zum Tod von Herzog Alfred im Jahr 1900 leer, nach seinem Tod zog seine Witwe wieder in das Palais ein und lebte dort bis zu ihrem Tod 1920. Es gab mehrere Erben, die dann teilweise das Anwesen, das sich nun „Villa Kyrill“ nannte, bis zum 2. Weltkrieg bewohnten.

Tragisch kann man den Umstand nennen, dass auch Herzog Alfred, nach nur siebenjähriger Regentschaft als Herzog 1900 an Kehlkopfkrebs verstorben, keinen Nachfolger hatte. Er hatte zwar einen Sohn, Alfred, Erbprinz von Sachsen-Coburg und Gotha, dieser verstarb aber nach einem Selbsttötungsversuch am Tag der Silberhochzeit seiner Eltern an den Folgen einer Schussverletzung zwei Wochen später. Alfred gab die Schuld daran seiner Frau, trennte sich offiziell von ihr und begann zu trinken. Nach seinem Tod nahm sein Neffe, der einzige Sohn seines jüngeren Bruders Leopold, Herzog Carl Eduard die Nachfolge an.
Der Titel „Duke of Edinburgh” erlosch mit dem Tod Alfreds. Erst 1947 verlieh man ihn wieder: Der Empfänger war kein Geringerer als Philip Mountbatten, der Prinzgemahl von Königin Elisabeth II.
An Herzog Alfred erinnern heute der Herzog-Alfred-Brunnen im Coburger Hofgarten und seine erlesene Sammlung an antikem und venezianischem Glas, das man in den Kunstsammlungen der Veste Coburg bewundern kann.

Das Palais verkauften die Erben 1939 für 60000 Reichsmark an die Industrie- und Handwerkskammer zu Coburg. Nach dem Krieg beschlagnahmte die amerikanische Militärverwaltung das Palais. Es wurde als Büro, als Amerika-Haus für Veranstaltungen und Vorträge genutzt. Im Jahr 1952 ist das Palais wieder Sitz der Industrie- und Handelskammer zu Coburg. Das Äußere des Palais zeigt sich heute im gleichen Aussehen wie im Jahr 1881 – nur der (originale) Obelisk auf dem Giebel ist verschwunden………

Aufgenommen wurde das Bild am 25.05.2019 auf dem Coburger Schlossplatz.

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