496 Arkadentreppe

496 Arkadentreppe

Der nördliche Treppenaufgang nochmals in einem Hochkantformat.

Mit dem Tod von Herzog Alfred im Jahr 1900 erlosch die deutsche Linie erneut, der herzogliche Thron fiel wieder an die britische Linie, die damit zur Stammlinie der heutigen deutschen Linie wurde.
Die Nachfolge von Herzog Alfred trat dann, nachdem der nächste Anwärter, Arthur, 1. Duke of Connaught and Strathearn, der jüngere Bruder von Herzog Alfred (Prince Alfred Ernest Albert) und auch zwei weiter vorrangige Erbberechtigte auf die Nachfolge verzichteten, der Neffe von Herzog Ag-Slfred, Charles Edward (* 19. Juli 1884 in Claremont House, Esher; † 6. März 1954 in Coburg) an.
Geboren als Enkel der britischen Königin Victoria als Duke of Albany und Prinz von Großbritannien und Irland zog er im Alter von 15 Jahren mit seiner Mutter und seiner Schwester von Großbritannien nach Deutschland. Ab diesem Zeitpunkt nannte er sich dann Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha. Er heiratete am 11. Oktober 1905 in Schloss Glücksburg Prinzessin Adelheid von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg.
Als Demonstration seiner bedingungslosen Loyalität zu Deutschland unterzeichnete der Herzog im Ersten Weltkrieg am 12. März 1917 ein Gesetz, das außerdeutsche Mitglieder des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha von der Thron- und Erbfolge ausschloss, sollte ihr Heimatstaat Krieg gegen Deutschland führen. Es kam zum Bruch mit Großbritannien.
Mit dieser Verschlechterung der deutsch-britischen Beziehungen während des Ersten Weltkriegs und der Bombardierung Londons durch deutsches Militär ging die Umbenennung des deutschen Hausnamens „Sachsen-Coburg und Gotha“ in den Hausnamen „Windsor“ einher. Seitdem gilt das Jahr 1917 als Gründungsdatum der Königsdynastie der Windsors.
Auch ging der Schuss von Herzog Carl Eduard nach hinten los: Im Umkehrschluss verabschiedete das britische Parlament ein Gesetz über die Entziehung von Titeln und Auszeichnungen. Dies wurde etlichen Adeligen aus Deutschland, auch Herzog Carl Eduard, zum Verhängnis: Nach dem Bomberangriff im Ersten Weltkrieg auf London, dem 160 Menschen zum Opfer fielen, wandten die Briten dieses Gesetz „Titles Deprivation Act 1917“ nun auf die Deutschen an. Diese bekamen ihre Auszeichnungen und ihre britischen Adelstitel am 28. März 1919 abgesprochen.
Mit der Auflösung der Monarchie 1918 durch die Novemberrevolution trat Carl Eduard am 13. November 1918 zurück. Damit zerfiel das Herzogtum in die beiden Freistaaten Coburg und Gotha. Hierüber und über die Wirren während der NSDAP-Zeit habe ich ausführlich mit den Bildern vom Coburger Rathaus berichtet.
In der Konstitution von 1808 wurden unter Graf Montgelas die Schlösser und Residenzen zum unveräußerlichen Staatsgut erklärt. Deshalb erklärte man am 9. November 1918 zur Novemberrevolution am Ende des Ersten Weltkriegs mit dem Ausrufen der Republik auch Schloss Ehrenburg zum Staatseigentum. Seitdem besitzt die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, diesen Namen trägt sie seit 1932, unter anderem die Zuständigkeit über die Verwaltung von Schloss Ehrenburg.

Aufgenommen am 24. Mai 2019 auf dem Coburger Schlossplatz.

Vielen Dank an die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen in München für die Erlaubnis, die Bilder veröffentlichen zu dürfen.
Für Interessenten an bayerischen Schlössern - unter folgendem Link findet man Schloss Ehrenburg, die Veste Coburg und Schloss Rosenau im Reiter links unter Coburg auf der Website:

https://schloesser.bayern.de/deutsch/schloss/uebers/coburg.htm

Zu empfehlen ist für interessierte Besucher der amtliche Führer:

https://www.bsv-shop.bayern.de/Amtlicher-Fuehrer-Schloss-Ehrenburg-Coburg

Aus diesem habe ich viel Wissenswertes und eine Fülle an Informationen erhalten, die ich bei der textlichen Gestaltung meiner Bilder mit habe einfließen lassen.