(6) Clubiona (cf.) pallidula - eine Sackspinne (Fam. Clubionidae)
Oft findet man die Gespinste der Sackspinnenarten an Schilfhalmen, wo sie die Blätter kunstvoll eckig zusammenfalten und ihre Eier in dem gut geschützten Kokon bewachen.
Durch die geradezu riesigen, furchterregenden und mit ihrer dunklen Farbe noch kontrastreich hervorstechenden Kiefer wissen sich die Spinnen wohl zu wehren - und kommen bei Störung blitzartig aus ihrem Versteck geschossen. Für Menschen sind unsere mitteleuropäischen Arten allerdings praktisch immer ungefährlich, anders sieht es schon in den Tropen aus. Nur Cheiracanthium punctorum, der Dornfinger, macht manchmal Furore - und trägt zur hiesigen, bei uns völlig unangemessenen Spinnenangst bei. Ich hab die Art noch nie gesehen.
Hier hat ein Weibchen der von mir vermuteten (daher "cf."), nicht seltenen Wald-Art sein Nest in einem Sal-Weidenblatt (Salix capraea) gebaut - und ich vermute, daß auf dem zweiten, am selben Tag gefundenen Gespinst der Abb. 7 ein Jungtier der Art zu sehen ist. Abb. 1 - 6 zeigen alle dasselbe ausgewachsene Tier.
Von den Sackspinnen (Clubionidae) gibt es in Mitteleuropa zwei Gattungen: Clubonia und Cheiracanthium. Beide zusammen bieten ca. 35, teils schwer und nur durch Genitalmikroskopie unterscheidbare Arten.
Beide Funde und Fotos: Neukappl/Opf., 17.8.2020.
Hier die Spinndrüsen am Hinterende des Tieres beim Reparieren des Wohngespiinstes. In den nicht ganz runden Eiern sind Embryos noch nicht sicher erkennbar.
6.3.21 f
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