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Premium (Complete), Coburg

607 Schattenspiele

Der Blick hinab über die steilen Treppen, hier mit einem Mittelgeländer versehen, das Ordnung für Auf - und Abgang schaffen soll. Unten ein schöner Mosaikboden. Rechts durch den Bogen gelangt man in das Innere der Krypta.
Die Nebenlinie Sachsen-Coburg-Koháry entsprang der jüngeren Seitenlinie der ernestinischen Wettiner aus der deutschen Adelsfamilie Sachsen-Coburg und Gotha, bis 1826 Haus Sachsen-Coburg Saalfeld.
Durch Wahlen und Heirat gelangten etliche Mitglieder der Adelsfamilie auf verschiedene europäische Throne. Es entstanden mehrere Linien, die alle von den Söhnen Herzogs Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld (* 15. Juli 1750 im Schloss Ehrenburg, Coburg; † 9. Dezember 1806 in Coburg) abstammten.
-So entstand die Linie des britischen Königshauses über seinen erstgeborenen Sohn Herzog Ernst I., der aufgrund fehlender männlicher Nachkommen das dadurch entstandene Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha übernahm. Dessen zweitgeborener Sohn Prinz Albert heiratete 1840 seine Cousine, die britische Königin Victoria.
-Den jüngsten Sohn von Herzog Franz Friedrich Anton, Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld, (* 16. Dezember 1790 auf Schloss Ehrenburg in Coburg; † 10. Dezember 1865 in Schloss Laken, Laken) wählte man 1831 zum König der Belgier. Damit war er der Stammvater der belgischen Königsfamilie und der belgischen Linie.
-Die Koháry-Linie schließlich entstand durch die Heirat des zweitältesten Sohns von Herzog Franz Friedrich Anton, Prinz Ferdinand Georg August von Sachsen-Coburg-Saalfeld, (* 28. März 1785 in Coburg; † 27. August 1851 in Wien) mit der Prinzessin Maria Antonie Gabriele von Koháry,
(* 2. Juli 1797 in Budapest; † 25. September 1862 in Wien). Sie war die alleinige Erbin der Koháry-Güter in Ungarn und Österreich. Mit der Hochzeit, Voraussetzung dafür war seine Konvertierung zum katholischen Glauben, was letztlich die katholische Linie des Hauses Sachsen-Coburg und den Standort der Krypta in der katholischen Coburger Kirche St. Augustin begründet, bekam der Prinz die Staatsbürgerschaft von Ungarn zugesprochen.
-Aus der Eheschließung seines ältesten Sohnes Ferdinand (seit 1837 König Ferdinand II. von Portugal) mit der Königin Maria von Portugal im Jahr 1836 bildete sich die Linie Coburg-Braganza, die bis 1910 bis zum Ende der dortigen Monarchie auf dem portugiesischen Thron saß.
-Der zweitgeborene Sohn von Prinz Ferdinand Georg August, Prinz August von Sachsen-Coburg (1818 – 1881), der Titel und Familienbesitz nach dem Tod seines Vaters übernahm, heiratete 1843 die Prinzessin Clementine d’Orléans (1817 -1907). Dadurch bestanden auch Verbindungen zu Frankreich. Der Prinz stiftete 1860 in Coburg die Kirche St. Augustin als Grablege des katholischen Familienzweigs.
-Sein zweitgeborener Sohn Ludwig August von Sachsen-Coburg (1845 – 1907) heiratete 1864 in Rio de Janeiro Prinzessin Leopoldina von Brasilien (1847 – 1872). So entstand die brasilianische Linie. Nach dem Sturz der brasilianischen Monarchie kehrte die Familie nach Deutschland zurück.
-Über den jüngsten Sohn von Prinz August von Sachsen-Coburg und Clementine d’Orléans, Ferdinand (1861 – 1948) bildete sich die bulgarische Linie. Man wählte ihn 1885 zum Fürsten von Bulgarien. 1908 nahm er den Titel Zar von Bulgarien an. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er zugunsten seines Sohnes zurück und ging ins Exil nach Coburg. Aus dieser Zeit rührt der Name „Bulgaren-Schlösschen“ für das Bürglaß-Schlösschen und der im Volksmund lange Zeit „Bulgarengarten“ genannte, dem Schlösschen vorgelagerte heutige Prinz-Josias-Garten. Auch in Bulgarien stand die monarchische Regentschaft unter keinem guten Stern: Sie endete nach dem Einmarsch russischer Truppen am 9. September 1944 mit der Machtübernahme der Kommunisten, wobei die Mitglieder des Regentschaftsrats zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden. Nach Wahlen, bei denen sich die Bulgaren für eine Republik entschieden, war die königliche Familie zur Flucht gezwungen.

Mit dieser Schilderung bekommt man einen groben Einblick über die Verknüpfungen der Coburger Herzogsfamilien zu den europäischen Ländern. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Coburg schon früh eine nicht unbedeutende Rolle in der europäischen Politik gespielt hat, und auch heute noch weit über seine Grenzen in Europa bekannt ist.

Aufgenommen am 10.09.2016 anlässlich der 12. Nacht der Kontraste in der Coburger Innenstadt auf dem Gelände der Kirche St. Augustin am Eingang zur Koháry-Gruft.

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