671 Hohe Bastei

671 Hohe Bastei

In einer Aprilnacht im Jahr 2019 habe ich einen nächtlichen Ausflug hinauf zu unserem Wahrzeichen, der Veste Coburg, unternommen. Dabei sind die nun folgenden Bilder entstanden.
Läuft man von dem kleinen Parkplatz, der sich vor der Veste befindet, hinauf zum Eingang der Burg, sieht man halbrechts eine der markanten Basteien, die teils im späten Mittelalter, beziehungsweise schon in der folgenden Neuzeit, im Zeitalter der Renaissance, hier sind die Übergänge fließend und von Land zu Land unterschiedlich, gebaut wurden. In diesen Epochen herrschten, sicher war dies auch lokal unterschiedlich, in Europa öfters kriegerische Auseinandersetzungen, weshalb eine Burg für viele Ländereien Sicherheit bedeutete. Die Burg entstand aus einer klösterlichen Anlage. Sie war in eine Vorburg im Westen und in eine Hauptburg im Osten aufgeteilt. Nach einer erfolglosen Belagerung im Jahre 1387 baute man die bestehenden Verteidigungsanlagen ein erstes Mal aus. Schon zwischen 1420 und 1430 erfolgte unter dem Eindruck der Hussitenkriege der nächste Ausbau mit einem dreifachen Befestigungsring, der die gesamte Burg umfasste. Die massiven hohen Mauern des Rings waren ursprünglich mit neun Rondellen, diese Artilleriebauwerke kamen in 15. Jahrhundert auf, als sich Kanonen zu einer wirkungsvollen Belagerungswaffe entwickelten, verstärkt. Von diesen Rondellen sind heute noch sechs erhalten.
Aufgrund der Verlegung der herzoglichen Residenz in die Ehrenburg von Coburg baute man die Veste Coburg zu einer beherrschenden Landesfestung um.
Hierbei entstand anfangs eine große Zisterne, gebaut von Kunz Krebs, und die auf dieser Aufnahme abgebildete, erste der insgesamt in der Anlage vorhandenen vier Bastionen, die „Hohe Bastei“. Diese errichtete man auf der besonders gefährdeten Ostseite der Burganlage, um Kanonen in Stellung bringen zu können. Den Bau begann man im Jahr 1533, er wurde erst zwanzig Jahre später, 1553, vollendet. Nach Osten ist am Rand der Bastion ein kleiner Turm eingebaut. Von dort, die Bastion dient heute als Aussichtspunkt, hat man einen prima Blick auf die umliegende Landschaft.

Aufgenommen am 10.04.2019 am Aufgang zur Veste Coburg zwischen dem Parkplatz am Fuße des Aufgangs und dem Prunkportal des südlichen Haupttors am Zugang zur Burg.