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70 Jahre Hitler-Attentat in der Wolfsschanze

70 Jahre Hitler-Attentat in der Wolfsschanze

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

70 Jahre Hitler-Attentat in der Wolfsschanze

Ein Brecht-Zitat zum 20. Juli 1944

[Foto "Die zerstörte Lagerbaracke": Bundesarchiv, Bild 146-1972-025-12]

Commentaire 7

  • Histo-LU-MA 08/11/2014 2:58

    Hier geht es gar nicht darum, die mutige Tat des 20. Juli in irgendeiner Weise herunterzumachen. Stauffenberg und seinen Mitkämpfern gebührt höchster Respekt.
    Wenn wir uns aber Gedanken darüber machen, was nach einem gelungenen Attentat passiert wäre, müssen wir sehen, dass der Handlungsspielraum der neuen Regierung sowohl außenpolitisch als auch innenpolitisch eher klein gewesen wäre.
    Die Alliierten hätten an ihrer Forderung nach einer sofortigen bedingungslosen Kapitulation festgehalten und sich geweigert, auf einen "Kompromissfrieden" einzugehen. Das hat z.B. Churchill nach dem Krieg unmissverständlich klar gestellt. Hätte die neue deutsche Regierung also weiterkämpfen sollen? Das hätte eine Fortsetzung des Blutvergießens und der Zerstörung deutscher Städte bedeutet.
    Hätte sie sofort kapitulieren sollen? Obwohl noch kein alliierter Soldat auf deutschem Boden stand?
    Das wäre sicherlich vernünftig gewesen, denn der Krieg war nicht mehr zu gewinnen. Aber ich denke, große Teile des Volkes waren von den Nazis so verhetzt, dass sie sich in diesem Falle gegen die neue Regierung gestellt hätten. Wahrscheinlich hätte sich nach der Kapitulation eine neue Dolchstoßlegende herausgebildet, nach dem Motto: "Wir waren im Felde unbesiegt. Wäre der Führer nicht ermordet worden, hätten wir mit ihm den Endsieg erreicht!"
    Das hätte möglicherweise ein Wiedererstarken des Nationalsozialismus begünstigt.
    Eine Auflösung der KZ's und die Freilassung aller KZ-Häftlinge hätte gegen den Widerstand der SS durchgesetzt werden müssen. Es wäre wahrscheinlich nötig gewesen, die Eliteschicht der SS und der Partei zu liquidieren. Ob Stauffenberg und seiner Regierung dies gelungen wäre, sei dahingestellt.
    Ich halte es für wahrscheinlich, dass den Männern des 20. Juli die Dilemmata, die auf sie zukommen würden, durchaus bewusst waren. Auch unter diesem Aspekt gesehen erklären sich die Worte Henning von Tresckows: „...es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an, sondern darauf, daß die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte unter Einsatz des Lebens den entscheidenden Wurf gewagt hat. Alles andere ist daneben gleichgültig.“
    Beste Grüße Histo Lu-Ma
  • Cecile 26/07/2014 13:25

    Eigentlich hätte so etwas alles gar nicht stattfinden SOLLEN !!!
    LG E.
  • smokeonthewater 25/07/2014 22:09

    @utico: Die Putschisten hatten durchaus einen Plan, wie sie den Krieg beenden und die Regierung provisorisch übernehmen. Aber um entscheidende Teile der Generalität überhaupt zum Mitmachen zu bewegen, mussten sie denen Posten versprechen. Es geschieht eben nichts im luftleeren Raum, und man muss einen Schritt nach dem anderen gehen. Für gesellschaftliche Ideale war in dieser Situation kein Platz.
  • Fotobock 23/07/2014 10:00

    Ja, mal wieder Zeit sich zu erinnern... aber ein "wenn" ändert die Geschichte auch nicht mehr - leider. Wir können nur lernen und immer daran denken, was war, damit die Fehler sich nicht wiederholen. lg Barbara
  • Uli.S.Photo 21/07/2014 16:46

    ...stellen wir uns einmal vor, das Ding hätte geklappt.
    Wieviele Tausend Menschen weniger in den KZ vergast?
    Wieviele Tausend Soldaten weniger sinnlos gestorben?
    Wieviele Tausend Frauen und Kinder in deutschen Städten hätten den Krieg überlebt?
    Wieviele Städte wären nicht dem Bombenhagel alliierter Flugzeuge zum Opfer gefallen?
    Aber dieser Schweinehund hat auch dieses Attentat überlebt.
    h.G. Uli
  • vitagraf 20/07/2014 23:21

    Sie haben leider versagt. Dennoch echte Helden. Sie stehen für ein besseres Deutschland in einer dunklen Zeit. Wir haben es heute (noch) leicht.