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Premium (Complete), Coburg

723 Radschlosstechnik

Die Ansicht eines Radschlossmechanismus im Detail. Das Schloss gehört zu einem Radschlosskarabiner aus dem 1. Viertel des 17. Jahrhunderts. Man sieht mit dem kleinen quadratischen Zapfen im vergoldeten Kreis den Mechanismus zum Spannen der Feder mittels eines Schlüssels, die den Hahn in Anschlag bringt. Darüber die Pulverpfanne zur Aufnahme der Zündladung, diese ist meist mit einem Metalldeckel zum Schutz der Ladung gegen Nässe versehen. Im Ruhezustand der Waffe ist der Hahn vom Pfannendeckel weggeklappt, aber kann schon gespannt sein. Zunächst muss die Waffe in „Arbeitsposition“ gebracht, also der Hahn nach vorn auf die Pfanne, die verschiebbar ist, geklappt werden. Betätigt man nun den Abzug, entriegelt sich der Mechanismus, und der Hahn, schlägt mit dem darin eingespannten Feuerstein beim Auslösen auf die Pfanne. Durch den Abrieb an der Pfanne beim Aufschlag entstehen Funken, die das leichtentzündliche Zündkraut auf der Pfanne entfachen, wodurch sich eine Stichflamme bildet, die durch das Zündloch die eigentliche Treibladung entzündet, und sich dann letztendlich der Schuss löst.

Die Radschlossbüchsen spiegeln ein Stück Waffengeschichte speziell der deutschen Geschichte wider. Die Radschlosstechnik stellte im 16. Jahrhundert eine „Hightech“-Technik dar. Sie funktionierte nach dem Prinzip eines alten Benzinfeuerzeugs mit Rädchen, Feuerstein (bei Radschlössern verwendete man Pyrit) und Funkenschlag. Neben der Verwendung im Jagdbereich verwendete man die Radschlosstechnik meist bei der Kavallerie des 16. Und 17. Jahrhunderts, während die Infanterie das pflegeleichtere und billigere Luntenschloss bevorzugte. In Deutschland im 16. und 17. Jahrhundert zum Politikum geworden, die Anhänger des alten Reichs trugen Radschlossgewehre, bevorzugten die „französisch“ orientierten Fürsten die in Frankreich gebräuchlichen Steinschlossgewehre. Um 1700 verdrängte dann das Steinschloss das Radschloss weitläufig.

Aufgenommen in den Museumsräumen der Kunstsammlungen der Veste Coburg im Herzoginbau in der Jagdwaffenausstellung im Obergeschoss.

Vielen Dank an die Kunstsammlungen der Veste Coburg für den positiven Bescheid, die Bilder an dieser Stelle in der Fotocommunity zeigen zu dürfen.
Für Interessenten eines Museumsbesuchs, der wirklich lohnenswert ist, ein Link der ausführlich über das museale Geschehen der Kunstsammlungen der Veste Coburg informiert:

https://veste.kunstsammlungen-coburg.de/


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