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744 Kachelofen in der Hornstube

744 Kachelofen in der Hornstube

8 046 17

homwico


Premium (Complete), Coburg

744 Kachelofen in der Hornstube

Über das gerade beschriebene Treppenhaus mache ich einen Sprung in die zweite Etage der Steinernen Kemenate in das Jagdintarsienzimmer.
Wie schon in der Passage um Schloss Ehrenburg berichtet, hatte man das in den Jahren 1808/1809
unter Herzog Ernst I. aus der Ehrenburg abgebaute Jagdintarsienzimmer, es ist auch unter dem Namen Hornstube bekannt, auf die Veste transportiert. Dort baute man es von1815 bis 1840, der Einbau dauerte 25 Jahre, in den heutigen Örtlichkeit der Steinernen Kemenate auf.
Das Jagdintarsienzimmer mit seinen sechzig Intarsienbildern, die von thüringisch-fränkischen Meistern gefertigte Jagdszenen in Holzschnitten darstellen, ist eine der großartigsten Täfelwerke der Spätrenaissance in Deutschland. Die meisten der Arbeiten zeigen Szenen aus der schon beschriebenen „Eingestellten Jagd“. In den Bildern kann man hierbei die Geschichte einer solchen Jagd von Beginn bis Ende bildlich nachvollziehen, auch wenn die Reihenfolge der Bilder nicht mehr der jagdlichen Abfolge entspricht. Gleichzeitig ist die ein oder andere Szene erkennbar, die belegt, wie die in der Jagdwaffenausstellung gezeigten Hilfsmittel wie Waage, Fangnetz, Zäune oder Saufeder in der Praxis verwendet wurden.
In der Hornstube steht auch, wie auf diesem Bild zu sehen, ein wunderschöner alter Kachelofen aus Nürnberg um 1540, mit altertümlicher Hafnerkeramik. Die Technik der Hafnerkeramik, deren Blütezeit in Deutschland im 16. und 17. Jahrhundert lag, wandte man mehrheitlich bei Ofenkacheln oder Haushaltsgeschirr an. Kennzeichnend dafür ist der Brand bei relativ niedrigen Temperaturen von um die 700 bis 800 Grad Celsius. Üblich waren im Mittelalter farbliche Bleiglasuren. Dieser Ofen zeigt Farbglasuren aus Blei und Zinn in den Farben Ockergelb, Kobaltblau, Manganbraun, Grün und Weiß. Stellenweise zeigen sich Spuren von kalter Vergoldung.

Aufgenommen in den Museumsräumen der Kunstsammlungen der Veste Coburg in der Steinernen Kemenate im Jagdintarsienzimmer.

Vielen Dank an die Kunstsammlungen der Veste Coburg für den positiven Bescheid, die Bilder an dieser Stelle in der Fotocommunity zeigen zu dürfen.
Für Interessenten eines Museumsbesuchs, der wirklich lohnenswert ist, ein Link der ausführlich über das museale Geschehen der Kunstsammlungen der Veste Coburg informiert:

https://veste.kunstsammlungen-coburg.de/

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