abgedampft...

abgedampft...

schon lange hatte ich vor, den Nebel von Flaschenstäublingen abzulichten. Also heute bei dem schönen Wetter raus und auf Windstille hoffen, damit der Sporenstaub nicht gleich in alle Himmelsrichtungen verweht.

Ein Schlag auf die Gruppe und schon stäubte es...es wurden dann ungefähr 200 Schläge bis es schliesslich nach einigen Stunden langsam dunkel wurde (oben links habe ich die Hand nicht schnell genug weggezogen und dann gefiel sie mir doch als Gestaltungselement).

Grosses Vorbild ist mir die Aufnahme aus dem Buch "Fazination Pilze" von Labhart/Lohmeyer, die dort Birnenstäublinge mit "Ausdünstung" meisterhaft zeigen.

Erlaubt ein Zitat aus dem Text:

" In der Welt der Moose, Flechten und Pilze ist das Verkleinerungsspiel besonders reizvoll. Unter den Spporenträgern des Brunnenlebermooses muss es sich wandeln lassen wie unter Palmen, denn sehen sie nicht genauso aus ?
Aus den Kelchen der Becherflechten werden breite Brunnenbecken und der eine Tautropfen, der in ihnen Platz hat, genügt, um deinen Durst zu stillen.
Die Röhrige Keule kommt dir jetzt vor wie ein hoher Maibaum, ein Täublingshut spendet Schatten und in den gegabelten Ästen einer Koralle kannst du klettern wie auf einem Baum.

Mich faszinieren derartige Visionen..vor allem stelle ich mir immer wieder vor, wie es wäre, wenn meine Miniaturausgabe an einem Büschel alter Birnenstäublinge vorbeikäme, auf die soeben vom nahen Baum zwei Eicheln geplumst sind.
Wie ein Bombenfall würde ich die Erstütterung spüren - und dann fegte ein Staubsturm über mich hinweg."