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Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Abgedreht

Er (bzw. eigentlich sie) hatte ihr recht ausgefallenes Essen verpasst und ich sie beide bei dem Versuch dazu.

Der Wanderfalke saß gestern wie oft in seinem Mast, eigentlich über einem Schlaraffenland von ca. 500 Kiebitzen und etwa 200 Goldregenpfeifern.
Die scheinbar so leicht erreichbaren Kiebitze stehen zwar eher nur ausnahmsweise auf seiner Speisekarte, aber er mag Regenpfeifer sehr.

So vermute ich auch eine solche Jagd, als schließlich Panik unter die Acker-Limis kommt, und sehe ihn dann auch dazwischen "rumtoben". Aber als die Jagd dann tatsächlich direkt zu mir her kommt, läßt sich durch die Frontscheibe des Autos zwar bestaunen aber nicht fotografieren, wer da vor ihm sehen muss, nicht auf dem Teller zu landen:

Ich hatte es erst zweimal (auf doch eine ganze Menge Wanderfalkenjagden) gesehen, dass er tatsächlich einen Sperber angreift. Das ist auch nicht Vertreibung, wie oft gegen die aufsässigen Turmfalken, sondern wirklich Jagd, da die Sperber dem großen Verwandten sonst generell aus dem Wege gehen.
Er mag ihm wohl bei seinem Weg über offene Fläche (und vermutlich selbst mit der Jagd beschäftigt) irgendwie "greifbarer" vorgekommen sein als die schnellen Goldregenpfeifer.

Aber er irrt, weil er ihn zwar 6-8x mühelos immer wieder einholen kann, aber doch jedesmal "ausmanövriert" wird. Das geht wohl etwa 6-800m so, dann ist der kleine Sperber kurz vor einem rettenden Feldgehölz und bricht der Wanderfalke den fruchtlosen Versuch ab. Wobei er mir dann hier als kleine Trost- und Erinnerungssilhouette noch einmal vorbeikommt.

Bei einem früher gesehenen Versuch flog der angegriffene Sperber einen langen Weg zu seinem Schlafwald einfach tief in einem Graben lang und mußte nur den darüber folgenden Falken einmal beim "Ausstieg" überleben (was ihm auch gelang).

In einem anderen Fall kam auch etwas anderes als Sperber Essen dabei heraus, weil der Anvisierte sich zuvor selbst mit einem Beutevogel erfolgreich vor einer Turmfalkenverfolgung höher am Himmel bewegte. Als sich in dem Falle der vom Boden aufsteigende Wanderfalke näherte, ließ der Sperber lieber die Beute "vor Ankunft" fallen und verschwand, wie auch der Turmfalke. Der Große fing dann die "Fertigspeise" noch über dem Boden und ist damit der mir einzige selbst gesehene Fall echter "Piraterie" durch den Wanderfalken (während er sonst vielfach eher selbst der Beklaute ist).

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