Abschied von Martin Scheib †
Vita somnium breve - das Leben ist ein kurzer Traum. Martin Scheib
, FC Mitglied und lieber Freund, hat die Räume getauscht und weilt nicht mehr unter uns. Ich wünsche den Familienangehörigen, dass ihre Traurigkeit sich eines Tages in Dankbarkeit verwandelt. Dankbarkeit für alles was war und noch kommen wird und die Spuren der Liebe tragen wird. Die vielen Erinnerungen an Martin sollen sie begleiten wie ein warmer Sonnenstrahl. Ich wünsche allen die Martin nahe standen, ganz besonders natürlich seiner Familie, viel Kraft die Gegebenheiten anzunehmen um das Unveränderliche zu tragen.
Auch ich bin sehr betroffen und mir wurde wieder einmal klar, dass es eben nicht selbstverständlich ist, Menschen um sich zu haben, die uns Zeit und Liebe schenken. Jeder von uns geht seinen Weg. Gehen wir ihn bewusst? Wohl kaum, in unserer hektischen oft oberflächlichen Zeit. Wege sind vielfältig und haben Abzweigungen. Durch das innere "Berührtwerden" verändern sich oft Wege und die Sicht auf das tägliche Leben. Ganz besonders Adele, Martins Frau, wünsche ich, dass sie nach der Zeit der Trauer wieder fröhliche Wege finden wird.
Vielleicht ist es ein kleiner Trost: Fast alle Religionen sagen:"Der Tod ist kein Unglück für den der stirbt, denn er geht ins Licht". Wo immer Martin jetzt ist, er ist im Licht.
Es ist immer besonders schwer, wenn uns Menschen ganz plötzlich und unerwartet verlassen. Das "Loslassen" fällt dann oft doppelt schwer, weil es Unerledigtes gibt, weil Dank und Zufriedenheit nicht mehr ausgesprochen werden konnten.......die Zeit wird Wunden heilen, mit Narben müssen wir alle leben. Das Annehmen des Verlusts von Menschen und Wesen, die wir lieben, ist eine der schwersten Aufgaben, die wir in unserem Leben zu bewältigen haben. Wir müssen erkennen, dass wir nichts festhalten können und dass es Dinge gibt, die sich unserer Kontrolle entziehen, so verzweifelt wir auch versuchen mögen, Einfluss zu nehmen. Abschied und Trauer sind Themen, die früher oder später auf jeden von uns zukommen und wir müssen lernen, mit dem Schmerz umzugehen. Der Gedanke an den Tod erschüttert uns, er bedeutet oft schmerzhafte Trennung, welche dem Leben Freude nimmt. Wir wollen uns nicht mit der Tatsache auseinandersetzen, dass jeder von uns bereits morgen mit dem Tod, mit dem schmerzhaften und vielleicht plötzlichen Verlust einer nahestehenden Person, konfrontiert werden könnte. Doch der Tod ist unausweichlich, unwiderruflich - für jeden von uns. Der Tod ist der große "Gleichmacher" - eines Tages wird er zu jedem von uns kommen, ganz egal wie unterschiedlich unsere Leben auch waren, denn er nimmt keine Rücksicht auf Herkunft, Macht, Position oder Wohlstand. Die Frage nach dem WARUM beschäftigt uns in solchen traurigen Lebenssituationen immer. Warum kann ein ein kranker Neunzigjähriger nicht sterben, obwohl er schon mit dem Leben abgeschlossen hat und sterben will, und warum wird ein junger Mann mitten aus dem Leben gerissen? Täglich werden wir mit Leid konfrontiert, wir stoßen in unserer Umgebung immer wieder auf menschliche Katastrophen. Was hat das für einen Sinn? Da müssen wir wohl Unwissenheit bekennen, vielleicht haben wir (noch) nicht das nötige "Licht" um all das zu verstehen. Bis dahin können wir nur hoffen, dass, wenn uns ein Leid erreicht, welches uns völlig aus der Bahn wirft - uns dieses Leid neue Dinge lehrt und wir diese Erfahrung eines Tages annehmen können und nicht in unseren Schmerzen steckenbleiben und dabei die richtige Richtung verlieren.
Es braucht ein gewisses Mass an Geborgenheit in der Gegenwart, damit man in der Trauer nicht in die Isolation getrieben wird. Ich bin sehr froh, dass die Hinterbliebenen von Martin einen Platz in der Gesellschaft haben, an dem sie mit ihrer tiefen Trauer angenommen werden. Die einfühlsame Präsenz anderer Menschen lässt das Leid einen Hauch besser aushalten. Vielleicht ist unser Leben nur eine "Trainingszeit", in der wir unseren Teil lernen müssen. Vielleicht geht es darum, das Lieben und Loslassen zu lernen, um "himmelstauglich" zu werden. Wir dürfen ruhig unser Leben geniessen, unsere Pflicht erfüllen, unser Möglichstes tun, um glücklich zu werden. Aber wir dürfen darüber hinaus den Blick nicht verlieren, dass diese Welt nicht unsere letzte Heimat ist. Wir müssen alle immer bereit sein, auf Abruf zu übersiedeln. Martin hat es geschafft und ganz sicher wird er sich wünschen, dass "Seine Lieben auf der Erde" an seinem plötzlichen Weggang nicht zerbrechen sondern daran wachsen und reifen.
Martin wird mir in Erinnerung bleiben als ein hoch-intelligenter, fleissiger, stets hilfsbereiter Mann, der die Natur - besonders die Berge und Blumen liebte, gerne musizierte, für jeden ein offenes Ohr hatte, ganz wunderbar kochen konnte, wunderschöne Bilder malte und immer für seine Familie und Freunde da war.
Ich widme Martin zum Abschied dieses ägyptische Totengebet:
"Gewähre, dass ich ein- und ausgehe in meinem Garten, dass ich mich kühle in seinem Schatten, dass ich Wasser trinke aus meinem Teich jeden Tag, dass ich lustwandle am Ufer meines Teiches ohne Unterlass, dass meine Seele sich niederlasse auf den Bäumen, die ich gepflanzt habe, dass ich mich erquicke unter meinen Sykomoren."
"AUF WIEDERSEHEN MARTIN"
http://www.highland-piper.de/sound/mp3sounds/amaz.mp3
Peter Pan2 24/09/2008 11:14
Sehr einfühlsame Worte, ein Mensch der solche Liebe erfährt ist unsterblich.....Viktor Hazilov 29/08/2008 18:55
Sehr einfühlsamer TextHelga Amh 29/08/2008 13:54
Sehr berührend und liebevoll Dein Nachruf auf Martin. Den Angehörigen und Freunden von Martin wünsche ich in dieser schweren Zeit viel Trost und Kraft.Lg aus dem Marchfeld
Helga
Alfred Held 25/08/2008 21:21
+++Alfred
Mario M. 23/08/2008 23:00
Oh Sylvia...Da schau ich wieder mal bei Dir rein, ....aber das ist das Leben, oder das was danach kommt.
Auch ich kannte Martin nicht, Du hast ihn mir aber so nah gebracht, das mir wieder einmal bewusst wird - Unendlichkeit ist nur ein Traum, lebe heute und jetzt.
Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und vor allem seiner Frau!
Guts Nächtli.
Ein nachdenklicher Mario
foto fex 18/08/2008 22:49
Liebe Adele!Von Sokrates sollen die Worte stammen: "Niemand kennt den Tod, es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist".
Ich weiß, das hilft dir wenig, den Verlust deines lieben Martin zu ertragen. Und du wirst viel Kraft brauchen, um dich an diese neue Situation zu gewöhnen! Aber für Martin bin ich überzeugt, dass es seiner Seele gut geht! Das sollte dich doch sehr beruhigen!
Gerne wird zitiert: "dem Auge fern, dem Herzen nah". Ich weiß, dass du ihm ein schönes Plätzchen in deinem Herzen gebettet hast und ihn daher immer bei dir hast. Du kannst mit ihm reden, er wird dich verstehen! Und er wird für dich da sein, wenn du ihn brauchst! Vielleicht hat er deshalb "die Seite gewechselt", damit er dir noch näher sein kann!
Wir irdischen Menschen verstehen solch einen plötzlichen Abschied nie. Aber für ihn wird es der richtige Zeitpunkt gewesen sein. Für ihn war es offenbar nicht notwendig, alt zu werden oder zu leiden und in Krankheit zu sterben. Das ist doch auch schön!
Das Schicksal hat dir eine Zäsur in deinem Leben bestimmt - ein Leben fortan ohne Martin an deiner Seite. Du wirst die Trauer um Martin erfahren müssen. Eine Zeit mit einer eigenen Qualität. Die Liebe wird das Leid vertreiben und eine schöne Erinnerung wird bleiben! Martins Wärme, die du bisher von außen gespürt hast, kommt jetzt von innen, aus deinem Herzen!
Rainer Switala 16/08/2008 9:20
ich kenne ich nichtaber mein beileid gilt seiner familie
ein text der mich berührt
gruß rainer
Klaus Zeddel 15/08/2008 17:10
Ich teile Deine Trauer, auch wenn ich ihn nicht kannte. Bewegende Worte hast Du gefunden, ein wahrhaft würdiger Nachruf und eine bemerkenswert gut gemachte Arbeit mit seinem Porträt.LG Klaus
Margret D. 15/08/2008 13:14
Liebe Sylvia,ein sehr einfühlsamer Text und Nachruf. Ich kannte den Martin nicht, aber ich weiß was es heißt einen sehr lieben Menschen zu verlieren.
LG Margret
Jürgen Eiden 15/08/2008 12:29
Ein guter Text für den Nachruf & eine gute Collagevg Jürgen
Matthias Naumann 14/08/2008 23:54
...lg, matthias
Klaus Kieslich 14/08/2008 23:24
Ich möchte mich Klaus Markhoff anschliessenGruß Klaus
Klaus Markhoff 14/08/2008 23:08
Sehr einfühlsamer Text und Nachruf.Gruß Klaus
Günter Frank 14/08/2008 23:04
Sylvia - Deine gewählten Worte in diesem Nachruf sagen viel aus - Du wirst denen helfend zur Seite stehen, die Dich jetzt so nötig brauchen. Liebste Grüße von mir† Erich Martinek 14/08/2008 22:42
Sylvia, das ist ein zu Herzen gehender Nachruf.Du wist damit sicher seiner Frau und den Angehörigen etwas Trost gespendet haben.
Auch die Bildmontage ist beeindruckend.
Ich wünsche dir trotzdem ein angenehmes WE.
LG Erich