Abstellzug oder die Harmonie einer 01.5 mit blau/beige DB Wagen in Leipzig
„Eine Zeit lag fuhren wir planmäßig sogar als Füllleistung Abstellzüge nach Leipzig Mockau“
Genau so hatte ich es im Text zu dem Bild der 01 2204 unter,
„Der Bahnhof Leipzig vor 31 Jahren .......... ( 2 )“ geschrieben“
Einige Fotos fand ich dann schließlich auch von dem besagten Abstellzug. Dennoch ein Wehmutstropfen war leider auch dabei, die Qualität ließ nämlich sehr zu wünschen übrig.
Als S/W ginge es gerade noch aber dann fehlt unweigerlich der Reiz des harmonischen Farbkontrastes. Die Harmonie zwischen Ost und West, DR Lok und DB Wagen wären zweifelsfrei dahin. Somit konnte ich vergessen diese Bilder zu zeigen. All die Aufnahmen wo die 01 sich in Höhe des Bw Leipzig West angestrengt ins Zeug legt, den Zug dabei zügig beschleunigt.
Arkustisch habe ich diese Ausfahrten immernoch im Ohr.
So blieb nur das Foto übrig, diese dokumentarische Standaufnahme vor der imposanten Kulisse der übermächtigen wirkenden Bahnhofshalle. Die wiederum letztendlich auch ihre spezielle Extras bei genaueren betrachten besitzt. Das nun wieder nicht allein wegen dem Zug. Für diesen wir glücklicher Weise an dem Tag die 01 0513, eine von drein mit spitzer Rauchkammertür aus dem Bw Saalfeld, in die Hand gedrückt bekamen. Was zusätzlich einen I- Tüpfelchen gleichkommt. In fasst Bellingrodt Stellung präsentiert sich eben ganz zufällig unseren Lok. Mit der wir auch noch weit vor der Bahnhofshalle draußen im Freien stehen.
Der Wagenmeister schon sichtbar ins Blickfeld gekommen, noch mit der Bremsprobe beschäftigt wird uns und dem Fahrdienstleiter den Zug dann gleich fertig melden.
Nach dem das Bahnhofsdach im 2. Weltkrieg nicht verschont blieb, Jahre lang ohne Verglasung auskommen musste bemüht man sich nun um die Verschönerung des Bahnhofes. Ihm einen frischen ordentlichen Anstich zu verleihen bis rüber zum Gleis 1 wie man deutlich erkennen kann.
Als Messestadt Bahnhof wollte sich die DDR natürlich hier besonders von ihrer besten Seite zeigen. Weltoffenheit demonstrieren vor seien internationalen Gästen.
Wenn auch Leipzig nicht die Hauptstadt der DDR darstellte war sie immer schon irgendwie etwas besonderes. Ihr Bahnhof sowieso und das heute noch. So ist er wenn auch geschrumpft in seien jetzigen Zustand allemal eine Reise wert.
Zurück zum Abstellzug mit seien Besonderheiten am Rande.
Für uns deswegen aber nicht nur immer auch ein Grund den berühmten Dederonbeutel am Mann zu haben. Denn irgendetwas besonderes gab es jedes Mal auf einen Kurzeinkaufstrip in Bahnhofsnähe zu erhaschen.
Manchmal reichten die Tenderschränke kaum aus für den privaten Transport.
Ein Kollege so kann ich mich entsinnen war dabei mal aufgefallen um nicht zu sagen eben erwischt worden. Weil er nicht nur mit einen der typischen Faltbeutel und dem heiklen Inhalt Bier das Werkzeug zustellte.
Diskussionen kamen auf, ist es nun erlaubt oder nicht ?
Am Ende wurde uns verboten Bier auf der Lok zu transportieren ebenso den Tenderwerkzeugkasten zweckentfremdet zu nutzen.
Selbst der Zug war für die Lokpersonale eine Fundgrube denn wir mussten ihn ja in Mockau selbst sichern. Ein Durchgang stand meist auf dem Programm.
So sammelten mach einer die zurückgebliebenen Plaste Tassen und Bestecke für seine Gartenhütte. Aber auch Ersatzneonröhren oder Verbandskästen bekamen mitunter Beine.
Lzz ging es dann zurück um den E 807 zu bespannen.
Euer Ralf
BR 45 19/08/2011 19:06
Hallo RalfDanke für das herrliche Zeitdokument incl.passender Beschreibung,welches die Qualität (welche gar nicht schlecht ist) mehr als entschuldigt.
Wer hat denn noch solche einmaligen Bilder?
Bitte mehr davon!
Schönes Wochenende und
LG.Max
Roni Kappel 19/08/2011 18:50
Hallo!Tolle Bahnhofsszene! :-)
lg,
Roni
Lutz Käppler 19/08/2011 18:05
Ein absolut unwiederbringliches Zeitdokument! Leider habe ich die 01.5 nie vor den blau-beigen Zügen erlebt. Klasse festgehalten.Gruss Lutz
Lutz68 19/08/2011 14:44
Klasisch schön die 01er mit dem blau-weißen DB-Zug . Interessant auch das Holzgerüst mit der Diagonalaussteifung . Die leicht zu handhabenden genormten Alugerüste gabs ja noch nicht . Damals war der Gerüstbau noch mühsamer und zeitaufwändiger .Weltensammler 19/08/2011 13:50
Wunderbar den klassischen Blick mit den weiten Hallen eingefangen!VG vom Weltensammler
Dieter Jüngling 19/08/2011 13:19
Da gab es einst den D 452 von Frankfurt/Oder nach Mönchengladbach über Cottbus - Leipzig - Erfurt - Bebra. Dieser Zug bestand vorwiegend aus dieser Wagengattung und war bis Anfang der siebziger Jahre zumindest von Erfurt aus, noch mit 01. 5 bespannt worden. Von Frankfurt/Oder bis Cottbus, wo dann schon der Fahrdraht hing, mühten sich mit diesem 500 Tonnenzug sogar die 118er ab, wenn die 132er nicht zur Verfügung stand.Von da her ist doch deine Aufnahme echt Eisenbahngeschichte, zu mal es diese Leistung richtig gab.
Gruß und schönes Wochenende D. J.
blind lense 19/08/2011 12:47
Betrieb eben!Wie leicht sagt man so etwas dahin. Wenn man alles aufzählen wollte, Ralf hat so schön damit angefangen, wir wären morgen noch nicht fertig. Bei den Bilder fallen mir auch immer wieder Sachen ein, die ich, natürlich in anderer Form aber so ähnlich, auch erlebt habe. Nehmen wir mal nur den Wagenmeister oder Zugführer. Eine seiner Aufgabe ist es dem Lokführer die einwandfreie Funktion der Bremse zu melden. Was er im Normalfall auch mit den Worten "Bremsen in Ordnung" macht. Wenn der Gute aber nuschelt, dann klingt es wie "Bremsen in Dortmund". Manchmal wird letzter Spruch aber zur Überraschung und Verwunderung der Fahrgäste absichtlich über den Bahnsteig gerufen.
Betrieb eben!
Hartmut Wohlfarth 19/08/2011 12:42
ja genau das ist es Nostalgie und Schönheit in einer Schwarzen Schönheit vereint...einfach toll...
Lg Hartmut
Klaus Kieslich 19/08/2011 12:04
:-) :-9 :-)...jau,man konnte ja alles gebrauchen und verwenden,besonders wen`s was westliches war...bei mir waren es leere Bierdosen,die von der Trapo übersehn wurden und nicht platt getreten waren :-)Gruß Klaus
U. Dietz 19/08/2011 11:36
Die 01.5 in ihrer schönsten Form!Mir persönlich gefallen mit der Maschine jedoch die Y-Wagen der DR besser (wegen der charakteristischen Dachform).
Dazu noch eine schöne Anekdote und fertig ist der Gruß zum Wochenende.
Danke!
MfG
Uwe