Retour à la liste
Ästhetik der Verletzbarkeit

Ästhetik der Verletzbarkeit

1 080 15

Ästhetik der Verletzbarkeit

EIN UNFALLBERICHT
Als ich das erste Mal auf Willi Thiels Bilder-Präsentation ging, fiel mir auf, dass er sich mit einem Selbstportrait vorstellte, auf dem er sich mit seinem frisch verletztem Kopf mit noch frisch-hell-rot blutenden Wunden zeigte.
Seitdem habe ich dieses Willi-Foto immer ´mal wieder angeschaut und es auch in meinem Bekannten- und Freundeskreis gezeigt, so dass die Frage aufkommt, wer sonderbarer ist: Willi, der sich so fotografiert zeigt oder Werner, der das Foto des kopfverletzten Willi überall weiterreicht...
Vielleicht hat sich diese Frage gestern von selbst beantwortet:
Meine Betriebs-Band
THE KEYS tys (to your soul)
übte für unsere X-mas-X-ing-Tour
(Chrismas-Crossing-Tour)
und dies ohne Helme beim Sänger, Bassist und Gitarrist und ohne Gurt beim Schlagzeuger -
und alles verlief gut..
Dann war es bald 20 Uhr und wir stapften verschwitzt aus dem Übungsraum heraus in die kühle frische Dezembernacht, entsorgten das Altglas (ich selber hatte nur Wasser getrunken) und schlängelten uns zwischen dem Hochhaus, dem polnischen Schuster/Sattler, ALDI, Schlecker, Apotheke durch zu Penny.
Dort geschah es. Der Penny-Parkplatz hat Kanntsteine drumherum, das Erdreich ist abgetragen, ausgetreten und immer wieder wird etwas davon mehr weggeharkt oder geblasen, wenn Müll und Laub beseitigt werden müssen.
Ich blieb mit dem rechten Fuß dran hängen und fiel mit rechtem Knie (schürf), rechter Handkante (schlitz) und rechter Stirn-Hälfte (brems) auf den Beton.
Meine Taschenuhr flog vor und zerfiel in 3 Teile (inzwischen wieder zusammen) - ich spürte keinen Schmerz, nur dass ich wie durch einen Gummi-Hammerschlag mich in einen besonderen Wachzustand versetzt hatte.
Unser Sänger, mit dem ich immer gerne nach dem lautem Musizieren durch den leisen dunklen Park einen Umweg gehe, und ein Passant, der gar nicht ins Millieu passte, sie richteten mich auf und Harro bestand auf Erster Hilfe: Er kaufte für 37 cent Penny-Mineralwasser und wir tupften die Kopfwunde, mit einem Stofftaschentuch sauber, ich saugte an der Handkante und an der Kasse wollte man mich abdrängeln - aber ich hatte ja keinen Spiegel dabei (sollte man immer) und nahm die Camera, um mir ein Bild von der Wunde zu machen - sonderbarerweise erfrischte mich dieses Foto dann mental zusätzlich.
Nur zu Hause begannen Kopfschmerzen und ich telefonierte zur Sicherheit herum.
Dann trank ich weiterhin viel Leitungswassser und wollte nur noch schlafen.
Heute moirgen aufgewacht stelle ich gleich dieses Foto ein und verweise auf Willis, an das ich nicht ganz heranreiche:

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/587167/display/3257064

Commentaire 15