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Als die Wolken erröteten.

Als die Wolken erröteten.

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Sönke H.


Premium (Pro), Balingen

Als die Wolken erröteten.

Es war ein Morgen wie jeder andere Morgen auch.
Die Schäfchenwolken hatten sich ihren Platz am Firmament genommen und die ersten Tautropfen rollten die Blätter und Stengel hinab.
Das laute Gähnen der Sonne schreckte die Bienen aus dem Schlaf und erste Morgenwinde erkundeten die Weite.
Grau und düster standen die Wolken im Wolkenland und warteten auf eine frische Brise um sich über das Land treiben zu lassen.
"Ihr seid immer präsent", die Sonne blinzelte zwischen den einzelnen Wolken hindurch.
"Ja wir bringen Feuchtigkeit über das Land", eine große Wolke näherte sich vorsichtig der Sonne.
"Ich finde es schön, wie ihr den Ausgleich schafft", die Sonne lächelte die große Wolke an.
Die große Wolke errötete leicht und ein leuchtendes Rot bedeckte ihre Unterseite: "Wir sind leider nur grau und manchmal auch pechschwarz, nur unsere Schwestern die Schäfchen strahlen in ihrem Weiß am blauen Himmel".
Die Wolke entfernte sich etwas von der Sonne, weil sie sich etwas schämte.
Sie blieb aber untenherum Rot.
Sie entfernte sich etwas weiter, aber das Glühen der Sonne holte sie ein.
"Du siehst wunderschön aus Schwester Wolke Nr.7", die anderen Wolken starrten fasziniert auf das Farbenspiel.
"Findet ihr?", Wolke Nr.7 sah ihre Schwestern an, ach auch ihr glüht ja richtig.
"Wir?" die Wolken kicherten und sahen sich gegenseitig an.
Und tatsächlich hatten sie sich an diesem Morgen alle ein leuchtendes Kleidchen angezogen.
"Ja, es steht euch", die Sonne lachte und die Wolken kicherten um die Wette.
Und seitdem finden wir an manchen Tagen, bevor sie beginnen, die Wolken um die Wette strahlen, als ob sie uns sagen wollen: "Schaut euch das Schauspiel an, ist es nicht wunderschön?"
In der Tat, es ist wunderschön.

©Sönke H.

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