Als Kind...
... in Auschwitz-Birkenau !
An einen besonderen Appell erinnert sich Eugeniusz Dabrowski:
"Wir standen zu abendlichem Zählappell. Da kam der Blockführer und sagte zum Schreiber, dieser Block hat eine Belegung von 1.000 Häftlingen. Es wurde gezählt, doch es waren 100 mehr. Der Blockälteste und der Schreiber standen am Eingang des Blocks und ließen die Häftlinge passieren. Tausend durften es sein, hundert mußten weg" ! Ich frage dazwischen: "Was heißt weg" ? "Nun, sie mußten aus der Stärke des Blocks verschwinden, sie mußten umgebracht werden. Der Blockälteste war ein früherer Boxer. er ließ jeden an sich vorbei und schlug zu. Wer umfiel, hatte sein Leben verwirkt. In fünf Minuten waren die hundert ausgewählt. So war das: Ein SS-Mann war gekommen und hatte gesagt, du hast fünf Minuten Zeit, wenn du bis dahin nicht die Blockstärke von 1.000 Mann erreicht hast, gehst du ins Gas. Und er hat es gemacht, er wollte nicht sterben" !
Eines Tages inspizierte unser Blockführer Baretzki die Latrinen, kurz vor dem Appell. Ein zweiter SS-Mann war dabei, er schrie: "Achtung" ! Wir wußten zuerst nicht, was passiert war, die SS Leute brachen in Gelächter aus. Dann sahen wir, jemand war in die Kloake gefallen. Mit Mühe versuchte sich ein Häftling, aus dem Kot emporzuhangeln. Baretzki sagte mit einem Lächeln: "Komm, komm" und hielt die Hand ausgestreckt. Der Häftling wollte danach greifen, da schlug Baretzki kurz zu. Das geschah mehrere Male. Schließlich kam der Häftling nicht mehr hoch, er wat tot.
Auch Jehuda Bacon ist Baretzki begegnet. Im Auschwitz - Prozeß sagte er aus: "Zu uns Kindern war er meist mild, er spielte sogar Fußball mit uns. Aber ich sah auch, wie er mit einer Bierflasche einen Häftling erschlug" ! Andere sahen, wie Baretzki Häftlinge in einen Feuerlöschteich zwischen den Lagerabschnitten stieß. Wenn diese sich aus dem Wasser retten wollten, trat er ihnen auf die Hände und Köpfe. Er quälte die Häftlinge bis sie ertranken, auch Kinder.
(Quelle: Wo die Schmetterlinge starben. Kinder in Auschwitz. von Wolf H. Wagner)
Unterwegs in Auschwitz - Birkenau mit meinem Freund Joachim Irelandeddie
Martina Singh-Glowalla 05/07/2017 20:17
Deiene Bilder von Auschwitz geben genau diese Schwere und Bedrückende aus der Vergangenheit wieder, die diese Texte spiegeln.Sehr einfühlsam und authentisch...
LG Martina
Nebelhexe 25/04/2017 3:22
Das ist ja schon immer mein reden. Menschen wie ich, würden mit vergast werden, denn ich könnte nicht damit leben, jemandem sein`s zu nehmen. Darum sind es für mich mehr als schlimme Umstände, die dazu führten. Die Schweine fanden das Ok. Ich mein, ein Mörder, der nie mit Konsequenzen rechnet.LG
Karin.M 24/04/2017 10:12
Deine Perspektive ist hier genau richtig!Dadurch wirkt alles noch grausamer und mit der Beschreibung eindringlicher!Aber WICHTIG!LG Karin
LARSey 23/04/2017 17:26
Düster! Ein trauriger Text. Ein graues, aber ansprechendes Bild - auch wenn es ausschließlich mit Schrecken und Leid verbunden werden muss.Mike JB 23/04/2017 13:09
in der Perpektive eine klasse Arbeit für michLG Mike
Mary.D. 21/04/2017 18:28
Schlimm ist das,was dort geschehen ist,doch das Töten geht weiter....tagtäglich müssen Kinder sterben,weil irgend welche Machtmenschen nicht mehr fähig sind,sich verbal zu einigen.LG Mary
f.grimm3695 21/04/2017 15:24
Aktueller denn je.Entschuldigung,aber ich finde das Foto in diesem Fall sogar sekundär,den Text umso wichtiger, erschütternder.Danke.Gruß Fritz
Joachim Irelandeddie 21/04/2017 13:10
Wenn man diese grausamen Berichte liest, zweifelt man wirklich ob diese Spezies Mensch so etwas wie Gefühl hatte.Man kann und will einfach nicht glauben das so etwas möglich war. Man empfindet nur noch Ekel und Abscheu für diese Sardisten! Leider erreichen unsere Bilder nicht die Menschen die sie lesen müssten. Trotzdem müssen wir alles dafür machen das so etwas nie wieder passiert! Die dunkle Bearbeitung passt hier sehr gut!lg eddie
Rumtreibär 21/04/2017 12:08
wieder eine bedrückende, aber wichtige DokuGruß Dieter