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Klaus H. Wildschütz


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Alte Liebe

Wo mit des deutschen Meeres Flut
Der Elbstrom sich vermählt
Der trotz ein Turm der Wellen Flut
In manchem Kampf gestählt
Da hält er Wacht bei Tag und Nacht
Getreu wie 'Alte Liebe'

Ein mächtig Bollwerk ragt hinaus
Dort in die wilde See
Im Strumgebraus und Wellgesaus
Umtobt's die Brandung jäh
Und jeder kennt und jeder nennt
Es nur die 'Alte Liebe'

Denn ziehn hier Schiffe sonder Zahl
Nach fernen Meeren hin
Die Heimat grüßt ein letztes Mal
Sie noch mit treuem Sinn
Wohin ihr geht, o, Söhne, fleht
Euch die 'Alte Liebe'

Und aus der Ferne kehrt zurück
So manches müde Herz
Das nicht mehr lockt der Ferne Glück
Es Sehnt sich heimwärts
Und hier von Strand vom Vaterland
Begrüßt's die 'Alte Liebe'

kaiserl. Leutnant R.S. Hartung, um 1910


Die 'Alte Liebe' ist die stromseitige Begrenzung des Hafens in Cuxhaven am Elbefahrwasser.
Der Name 'Alte Liebe' rührt daher, dass das erste Strombauwerk, das die Hafeneinfahrt vom Strom abgrenzte, durch die Versenkung von drei ausgedienten, mit Steinen gefüllten Schiffen an dieser Stelle entstand. Eines dieser Schiffe hieß 'Olivia', wurde von der Bevölkerung jedoch nur 'Oliv' genannt, was phonetisch dem plattdeutschen Wort für 'Alte Liebe' entsprach.

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