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ALTES UND NEUES BEISAMMEN

ALTES UND NEUES BEISAMMEN

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Susanne Dropmann


Premium (Basic), Mettmann

ALTES UND NEUES BEISAMMEN

Wer heute durch die schicke Bürowelt rings um das Bassin des Medienhafens geht , kann sich kaum vorstellen, dass hier einstmals kräftig und schweißtreibend malocht wurde. So richtig sichtbar wird es auch nur an einem Ort: Wer die Backsteinwand am ehemaligen Getreidesilo hochschaut, erblickt eine aus der Fassade herausragende Schräge. Auf deren Unterseite ist ein Relief eingelassen: Starke Kerle schleppen als Helden der Arbeit schwere Säcke voller Getreide über eine Planke vom Schiff an Land.
Wer sich umdreht, der entdeckt die Körnerpumpe. Dieses grün-angestrichene Metall-Konstrukt funktionierte vergleichbar mit einem Staubsauger: Der Saugrüssel wurde durch die Luke in den Laderaum des Frachtschiffs gesteckt, saugt die losen Körner an und bläst sie – wuuuuusch – nach oben. Durch den Einfülltrichter rutschen die Körner dann ins Schüttgutsilo. 100 Prozent elektrisch und ohne Muskelkraft. Maloche trotzdem, wenn auch andere als auf dem Reliefbild zu sehen.
Der Speicherbau wurde im Jahr 1938 errichtet. Hoch aufragend mit seiner schlichten Backsteinfassade steht die Architektur in klarer Linie mit den Bauhaus-Prinzipien.
„Getreidesilo – Lagerhaus – Paul Lamers KG“ steht auf dem Schild an der Elektro-Pumpe, die über ein Pumpenhaus gebaut wurde. Bitte nicht verwechseln: Das Silo war das große Backsteingebäude, nicht der grüne kleine Turm. Übrigens heißt das Metall-Ding offiziell „Getreideienfülltrichter und Rohr für die pneumatische Sauganlage“.
Wie alle Gebäude im Medienhafen, die noch aus historischen Zeiten stammen, ist auch dieses als Denkmal geschützt. Das machte den Umbau zu einem modernen Bürogebäude zu einer echten Herausforderung.

Danke an
-Düsseldorf-entdecken.de-
Publiziert von Anja Kühner

Der Medienhafen in Düsseldorf ist immer wieder schön und oft findet man Neues oder wieder andere Perspektiven .

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