Altstadtromantik

Altstadtromantik

In der Lübecker Altstadt gibt es auch heute noch viele Straßen, die an längst vergangene Zeiten erinnern: schmale Fußwege, auf denen keine zwei Personen aneinander vorbeigehen können, ein Straßenbelag aus Kopfsteinpflaster und alte, teils liebevoll restaurierte Giebelhäuser. Dazu beleben vor den Häusern gepflanzte Rosenbüsche das Bild, und kleine Sitzbänke laden die Bewohner zu einem nachbarlichen „Klönschnack“ (plattdeutsch für „kleine Plauderei“) ein. Wären nicht die am Straßenrand geparkten Autos und die Mülltonnen vor den Häusern, meint man sich in die Zeit von Thomas Manns Buddenbrooks zurückversetzt.

Das Foto zeigt die „Engelswisch“, eine bereits Ende des 13. Jahrhunderts erstmals unter einem anderen Namen erwähnte Straße im Nordwesten der Altstadt. Im 14. Jahrhundert setzte sich allmählich die Bezeichnung als Wisch durch. Dieses niederdeutsche Wort bedeutet „Wiese“ und wurde gewählt, weil sich neben der nahegelegenen Trave eine größere Wiese befand. Dort lag auch der Hafen, vom dem aus die Handelsschiffe nach England lossegelten, so dass der Name zu Engelsche Wisch, also „Englische Wiese“ ergänzt wurde. Mit Engeln hat der Name also nichts zu tun, der seit 1852 ganz offiziell „Engelswisch“ lautet.

Da die Engelswisch im Zweiten Weltkrieg vom Bombardement verschont blieb, das weite Teile der Lübecker Altstadt in Schutt und Asche legte, blieben die aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stammenden Wohnhäuser erhalten und zeigen deshalb auch heute noch ein geschlossenes Straßenbild, das u.a. auch dadurch erhalten wird, dass etliche Häuser und Denkmalschutz stehen. Zwei der typischen Lübecker Gänge mit Wohnbebauung im Hinterhof, die auf die schönen Namen „Hellgrüner Gang“ und „Dunkelgrüner Gang“ hören, komplettieren den historischen Eindruck.
(Quelle:Wikipedia)

Mehr zu den Gängen in Lübeck findet sich hier: