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Premium (Pro), Buchholz i.d.N.

Am Heumarkt

Schon als wir den Urlaub auf Usedom planten, war mir klar, dass ich unbedingt die heute polnische Stadt Stettin (Szczecin) besuchen wollte, denn dort wurde mein Vater geboren. Und so machten wir uns an einem Sonntagmorgen auf und fuhren die gerade einmal 130 km in die alte Hansestadt an der Odermündung, die mit knapp 400.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt Polens ist und sich mit einer historischen Altstadt und vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten schmücken kann.

Besonders beeindruckend war neben der berühmten Hakenterrasse direkt am Oderufer der frühere Heumarkt, der heute Rynek Sienny (Alter Markt) heißt. Er ist einer der vier heute noch erhaltenen Märkte in der Stettiner Altstadt, stammt aus dem 13. Jahrhundert und erhielt den deutschen Namen Heumarkt, weil dort ein schwunghafter Heuhandel stattfand. Hier steht auch heute noch das Alte Rathaus im gemauerten gotischen Backstein-Stil, und prächtige alte Häuser rahmen es von zwei Seiten ein. Ganz so alt, wie es den Anschein hat, sind die Gebäude allerdings nicht, denn sie wurden im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig zerstört und erst später weitgehend originalgetreu wiederaufgebaut.

Das Haus mit dem wunderbaren blauen Schmuckgiebel -das Linsing-Mietshaus- wurde nach 1677 im barocken Stil erbaut, 1875 abgerissen und im Neorenaissance-Stil errichtet. Nach seiner Zerstörung im Jahr 1944 wurde es in den Jahren 1996-99 im ursprünglichen barocken Stil wieder aufgebaut und beherbergt heute ein Restaurant, in dem polnische Hausmannskost angeboten wird.
Das rosafarbene Haus daneben -das Mevius-Mietshaus- wurde ebenfalls nach 1677 im barocken Stil erbaut und teilte das Schicksal seines Nachbarn, denn es wurde zwischendurch ebenfalls abgerissen, neu aufgebaut und schließlich ausgebombt. Seit 1999 zeigt es sich wieder mit seiner schmucken Barockfassade und beherbergt heute einen kleinen Weinladen mit Bar.

Leider hat mein Vater nie viel über seine Kindheit und Jugend in Stettin erzählt; insofern konnte ich auch nicht „auf seinen Spuren wandeln“, aber ich bin mir sicher, dass er bestimmt auch einmal über den Heumarkt gelaufen ist. Irgendwie fühlte ich mich ihm dort ganz nah…
(Quelle: Wikipedia)

Stettin im April 2024

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