Ambivalenz der Freiheit photo et image | street, dokumentation, licht Images fotocommunity
Ambivalenz der Freiheit photo et image de Artur Feller ᐅ Regarde la photo gratuitement sur fotocommunity.fr. Découvre ici d'autres images.
Was zeigt das Photo anders als eine x-beliebige Straße, ein bisschen breiter,
ein bisschen sauberer, ein bisschen feiner als gewöhnlich ? Dazu ein Bildtitel,
mit philosophischen Anspruch ? Wie sollte das zusammengehen ?
Ich vermute, dass wir auf dem Photo die Friedrichstraße in Berlin sehen.
Zur Zeit der Teilung der Stadt, kam man dort ja als Wessi meist an, gelangte
also aus der Freiheit in die Unfreiheit der DDR. Mein Empfinden war ein
wenig anders. Meine Augen empfanden bei einem einzigen Besuch Ostberlin
vor allem als sinnenfeindlich, spießig, monoton und irgendwie unbewohnbar.
Havanna auf Kuba zerfällt auch, aber anders, zuweilen sogar in Schönheit. Der
Kommunismus deutscher Prägung hatte ein besonders hässliches Antlitz,
weshalb mein erster Besuch auch mein letzter war.
Als Tourist spielte die Frage der »Freiheit« oder der »Unfreiheit« kaum eine
Rolle. Ich fühlte mich zu der Zeit auch im Westen oft gegängelt, bevormundet,
unterdrückt. Freiheit wird einem ja nicht gewährt. Wer das behauptet, lügt.
Was ich auf deinem Photo sehe, ist etwas ganz anderes als das, was ich
Mitte der siebziger Jahre in der Hauptstadt der DDR sah. Das wirkt durchaus
freundlicher und entschieden schöner. Aber mit größerer Freiheit hat das
rein gar nichts zu tun. Freiheit ist Arbeit, sie ist das Gegenteil von Bequemlichkeit,
sie wird uns nicht geschenkt. Und wenn uns etwas geschenkt wird, das als
Freiheit verpackt daherkommt, sollten wir sehr wachsam sein, ob es nicht am
Ende um ein Danaergeschenk handelt.
Wer es sich im »Einstein Café« (s.o.) bequem macht, mag sich frei fühlen, aber warum
sollte er tatsächlich freier sein als ein DDR-Bürger in einem spießigen Café,
das als volkseigener Betrieb geleitet wurde? Freiheit erschöpft sich für mich nicht
in der Wahl zwischen Keks oder Schokolade. Aber zur Freiheit gehört für mich
unbedingt die Möglichkeit mich gegen Keks und Schokolade gleichermaßen zu
entscheiden, wenn es im Sinne der Bewahrung meiner Identität notwendig erscheint.
Ich habe heute oft das Gefühl, dass immer mehr Menschen Freiheit ausschließlich
als grenzenlose Konsumfreiheit begreifen, ohne dabei zu begreifen, dass sie
damit immer größere Unfreiheiten in Kauf nehmen und sich dabei zunehmend selbst
verlieren.
Nur so ein paar freiheitliche Feiertagsgedanken.
Alfons
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Mario Fox 15/10/2019 13:21
grafisch gekonnt gemacht- auch erzählerisch hat dein bild was zu bieten, die satte farbigkeit der art deco poller setzt den akzentFrederick Mann 04/10/2019 11:17
DowntownAlfons Gellweiler 03/10/2019 17:05
Was zeigt das Photo anders als eine x-beliebige Straße, ein bisschen breiter,ein bisschen sauberer, ein bisschen feiner als gewöhnlich ? Dazu ein Bildtitel,
mit philosophischen Anspruch ? Wie sollte das zusammengehen ?
Ich vermute, dass wir auf dem Photo die Friedrichstraße in Berlin sehen.
Zur Zeit der Teilung der Stadt, kam man dort ja als Wessi meist an, gelangte
also aus der Freiheit in die Unfreiheit der DDR. Mein Empfinden war ein
wenig anders. Meine Augen empfanden bei einem einzigen Besuch Ostberlin
vor allem als sinnenfeindlich, spießig, monoton und irgendwie unbewohnbar.
Havanna auf Kuba zerfällt auch, aber anders, zuweilen sogar in Schönheit. Der
Kommunismus deutscher Prägung hatte ein besonders hässliches Antlitz,
weshalb mein erster Besuch auch mein letzter war.
Als Tourist spielte die Frage der »Freiheit« oder der »Unfreiheit« kaum eine
Rolle. Ich fühlte mich zu der Zeit auch im Westen oft gegängelt, bevormundet,
unterdrückt. Freiheit wird einem ja nicht gewährt. Wer das behauptet, lügt.
Was ich auf deinem Photo sehe, ist etwas ganz anderes als das, was ich
Mitte der siebziger Jahre in der Hauptstadt der DDR sah. Das wirkt durchaus
freundlicher und entschieden schöner. Aber mit größerer Freiheit hat das
rein gar nichts zu tun. Freiheit ist Arbeit, sie ist das Gegenteil von Bequemlichkeit,
sie wird uns nicht geschenkt. Und wenn uns etwas geschenkt wird, das als
Freiheit verpackt daherkommt, sollten wir sehr wachsam sein, ob es nicht am
Ende um ein Danaergeschenk handelt.
Wer es sich im »Einstein Café« (s.o.) bequem macht, mag sich frei fühlen, aber warum
sollte er tatsächlich freier sein als ein DDR-Bürger in einem spießigen Café,
das als volkseigener Betrieb geleitet wurde? Freiheit erschöpft sich für mich nicht
in der Wahl zwischen Keks oder Schokolade. Aber zur Freiheit gehört für mich
unbedingt die Möglichkeit mich gegen Keks und Schokolade gleichermaßen zu
entscheiden, wenn es im Sinne der Bewahrung meiner Identität notwendig erscheint.
Ich habe heute oft das Gefühl, dass immer mehr Menschen Freiheit ausschließlich
als grenzenlose Konsumfreiheit begreifen, ohne dabei zu begreifen, dass sie
damit immer größere Unfreiheiten in Kauf nehmen und sich dabei zunehmend selbst
verlieren.
Nur so ein paar freiheitliche Feiertagsgedanken.
Alfons
--M. J.-- 03/10/2019 14:31
Da gibt es ja noch eine "Dresdnerbank"!Von wann ist denn diese Aufnahme?
Gruß Michael