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Canonano


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Ameise

Diese toten Ameisen findet man in Tropenwäldern des gesamten Gürtels, an hohen Gräßern oder Blättern mit ihren eigenen Mandibeln festgeklammert.
Der Grund dafür ist ein Pilz der Gattung Ophiocordyceps, der die Ameisen befällt, und in ihnen als Parasit heranwächst. Der Pilz befällt gezielt bestimmte Nervenzellen der Ameise, sodass dadurch das Sozialverhalten der befallenen Exemplare regelrecht manipuliert wird. Das Insekt wendet sich wenige Tage nach Befall des Pilzes vollständig von seinen Artgenossen ab, und lässt sich zunächst von Baumregionen zu Boden fallen wo die höhere Luftfeuchtigkeit und Temperatur zur Entwicklung des Pilzes die besten Lebensbedingungen bietet. Dort ernährt sich die Ameise ganz normal aber verweilt solange in diesem Ambiente bis sich der Pilz im Ameisenkörper kurz vor dessen Reife entwickelt hat. Nun zwingt der Pilz die Ameise an einen so hoch und freiliegend als möglichen Standort. Das sind in der Regel hohe Gräser, Blätter oder Zweige. Immer relativ hoch und freiliegend extern an Sträuchern oder Bäumen.
Am höchsten Halm oder Zweig angelangt, verharrt die Ameise dann, und sobald die Sonne um Mittag am höchsten steht, tötet der Pilz die Ameise endgültig durch ein Gift. Gleichzeitig wird die Muskulatur der Mandibeln zum festen Verschließen gezwungen. Die Ameise bleibt so auch nach ihrem Tod regelrecht verankert an einem exponiertem Punkt hängen. Solange bis das Geflecht des Pilzes nach wenigen Tagen durch die Körperhülle der Ameise nach außen dringt, und von diesem "Hochsitz" dann seine Sporen an den Wind abgibt um so viele Ameisen wie möglich zu befallen und damit seine Art zu erhalten.

Commentaire 4

  • Canonano 02/03/2013 9:59

    Ja stimmt, es gibt unzählige Parasiten die sich mit Umwegreichen und komplizierten Methoden Vortpflanzen, aber seit Jahrtausenden Erfolg damit haben.
    Zur Frage von TwightLight, nein überhaupt nicht, auch deshalb weil dieser Pilz einen direkten Feind hat. Ebenfalls ein Pilz. Dieser ist darauf spezialisiert die Sporen des Ophiocordyceps unfruchtbar zu machen. Die Natur hat an alles gedacht, und solange man (Mensch) nicht eingreift funktioniert das System!
  • gerald reiner 01/03/2013 22:28

    Das hast Du super dargestellt. In Europa gibt es ein ähnliches Phänomen: Der Schafbandwurm braucht als Zwischenwirte Schnecken und Ameisen. Die Schnecken fressen den Schafkot und scheiden Wurmstadien mit ihrem Schleim aus, der von Ameisen gefressen wird. Die Larven wandern ins Hirn und verursachen das gleiche wie der von Dir beschriebene Pilz. Oben angekommen wird die verseuchte Ameise von Schafen beim Weiden mit aufgenommen. Im Darm entsteht der Bandwurm, dessen Eier mit dem Kot ausgeschieden werden. So schließt sich der Kreis.
    LG Gerald
  • TwightLight 01/03/2013 13:17

    Eine absolut interessante Dokumentation. Ist dieser Pilz sehr
    verbreitet? Bedroht er den Bestand bestimmter Ameisen-Arten?

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Section
Dossier Insekten
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Exif

APN Canon EOS 5D Mark II
Objectif Canon 180mm
Ouverture 5.6
Temps de pose 6
Focale 180.0 mm
ISO 100